Wenn es dunkler, nasser und kälter wird, ist das Immunsystem mit einem Mal ganz anders gefordert als an warmen, sonnigen Sommertagen. Anstatt sich an der frischen Luft aufzuhalten, verbringen die meisten Menschen wieder mehr Zeit zuhause, wo sie sich in warme Kuscheldecken hüllen und heißen Tee trinken. An sich also eine ganz gemütliche Zeit – wären da nicht die lästigen grippalen Infekte. Doch nicht nur das Wetter ist dafür verantwortlich, dass der Herbst bisweilen auf die Gesundheit schlägt. Tatsächlich gibt es vieles, was man selbst aktiv tun kann, um fitter und vitaler durch die kältere Zeit des Jahres zu kommen.
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung
70 Prozent aller Immunzellen befinden sich im Darm. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Ernährung eine große Rolle dabei spielt, wie effektiv unser Körper Bakterien und Viren abwehren kann. Fast Food ist zwar praktisch, hat oft jedoch leider zu wenige Vitamine und Mineralstoffe, um uns dauerhaft ausreichend mit allem zu versorgen, was wir brauchen. Eine gesunde Ernährung ist allerdings keineswegs ein Hexenwerk. Versuchen Sie zuallererst, möglichst oft selbst zu kochen. Probieren Sie dabei immer mal wieder neue Rezepte aus, um eine Vielfalt in der Küche zu gewährleisten. Je mehr verschiedene Nahrungsmittel Sie zu sich nehmen, umso besser. Besonders empfehlenswert ist es außerdem, seine Ernährung überwiegend regional und saisonal zu gestalten. Das bedeutet, dass Sie vor allem die Lebensmittel kaufen, die gerade geerntet werden können. Regionale Lebensmittel lassen sich meistens durch den kürzeren Transportweg zu genau der Zeit pflücken, zu der sie reif sind. Lange Importwege führen hingegen oft dazu, dass Obst und Gemüse unreif geerntet werden muss und während des Transportes noch nachreift. Dies geht dann oft zu Lasten des Geschmackes und Vitamingehaltes. Gesunde regionale Lebensmittel finden Sie in Hofläden, auf Wochenmärkten und in Bio-Kisten. Zum heimischen Herbst- und Wintergemüse, das jetzt vermehrt auf den Speiseplan kommen kann, gehören Kohl, Kürbis, Wurzelgemüse und Kartoffeln. Werden die Lebensmittel frisch zubereitet, enthalten sie außerdem hohe Mengen an Vitamin C – somit sind sie wahre Immunsystem-Booster.
Bewegen Sie sich an der frischen Luft
Vor allem wenn es regnerisch, kalt und windig ist, ist es nicht immer einfach, den inneren Schweinehund zu überwinden und nach draußen zu gehen. Besonders dann wäre es jedoch wichtig, aktiv zu werden, um sich abzuhärten. Noch dazu bringt Bewegung den Kreislauf in Schwung und regt die Durchblutung an. Aus diesem Grund hilft sie auch gegen die Herbstmüdigkeit, die viele Menschen zu dieser Jahreszeit befällt und träge werden lässt. Besonders Ausdauersportarten wie Joggen oder Radfahren sind geeignet. Doch auch schnelle Spaziergänge kurbeln den Stoffwechsel an. Dies hilft nicht nur dabei, überflüssige Pfunde loszuwerden. Funktionieren Stoffwechsel und Durchblutung gut, können auch körpereigene Abwehrstoffe im ganzen Körper verteilt werden und Krankheitserreger so abwehren. Außerdem ist es besonders im Herbst und Winter wichtig, ausreichend mit Vitamin D versorgt zu werden. Das „Sonnenvitamin“ kann nämlich nicht über die Nahrung aufgenommen werden, sondern wird durch Sonneneinstrahlung vom Körper selbst gebildet. Vitamin D ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass das Immunsystem gut funktioniert. Leider ist es in unseren geographischen Breitenvor allem im Winter nicht so einfach, genügend Vitamin D zu bekommen. Im Zweifelsfall kann es also Sinn machen, zusätzliche Präparate einzunehmen, um einen Mangel zu vermeiden. Für die Zeit, die Sie drinnen verbringen, ist es außerdem wichtig, auf ein gutes Raumklima zu achten. Trockene oder stickige Luft schadet der Gesundheit nämlich ganz besonders.
Fangen Sie an, kalt zu duschen
Zugegebenermaßen – dieser Tipp ist nur etwas für Hartgesottene. Dennoch ist es mittlerweile erwiesen, dass kalte Duschen eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen mit sich bringen. Kalt zu duschen ist nicht nur gut für Haut und Haare – es stärkt auch das Immunsystem und die Blutgefäße. Diese ziehen sich nämlich durch den Kältereiz zunächst zusammen und dehnen sich anschließend wieder aus. Das sorgt dafür, dass der ganze Körper und alle Organe besser durchblutet werden. Außerdem handelt es sich durch das Ausdehnen und Zusammenziehen um ein regelrechtes Training der Blutgefäße, die auf Dauer stärker und funktionsfähiger werden. Der Körper lernt, mit Temperaturwechseln besser umzugehen und sich schneller anzupassen. Auch gegen Müdigkeit und schlechte Stimmung wirken kalte Duschen Wunder. Der Kälteschock führt nämlich dazu, dass sofort Adrenalin ausgeschüttet wird. Anschließend werden Sie sich wach und leistungsfähig fühlen. Da die kalte Dusche das sympathische Nervensystem erregt, steigt außerdem die Laune – eine tolle Möglichkeit also, dem Herbstblues entgegenzuwirken.