Faschingsumzüge waren keine Konkurrenz zur Eröffnung der Saison im Schloss-Café und den Kraichtaler Museen
Am vergangenen Sonntag fand die feierliche Saisoneröffnung der Museen und des Schloss-Cafés in Gochsheim statt.
Schwungvoll musikalisch umrahmt vom Bläserensemble des Musikvereins 1931 Neuenbürg e. V. durfte Bürgermeister Tobias Borho auf dem Vorplatz des Schloss-Cafés die stattliche Heidelbeertorte anschneiden und das erste Tortenstück der neuen Cafésaison servieren. Zahlreiche Gäste ließen sich von der Musikdarbietung unterhalten, um anschließend Kaffee und Kuchen im liebevoll dekorierten und bestens mit süßen Leckereien ausgestatteten Gewölbekeller zu genießen. Das Bewirtungsteam des Musikvereins Neuenbürg war hervorragend eingespielt und konnte die vielen Besucherinnen und Besucher mit einer großen Anzahl von selbstgebackenen Torten und Kuchen versorgen.
Bis Ende November werden nun nahezu 40 verschiedene Kraichtaler Vereine im wöchentlichen Wechsel die Räumlichkeiten des Schloss-Cafés bewirten und mit einem abwechslungsreichen Kuchenangebot und Fairtrade-Kaffee für „Sahnetage“ in Gochsheim sorgen.
Um 14 Uhr ging es im Graf-Eberstein-Schloss weiter, in dem das Kraichtaler Stadtoberhaupt in Uniform die anwesenden Gäste im Ebersteinsaal begrüßte und somit die Museumssaison 2024 einläutete. Er freute sich über Vertreter aller Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr und hieß auch Stadtkommandant Mathias Bauer nebst Gattin in den historischen Mauern und der diesjährigen Wechselausstellung „50 Jahre Feuerwehr Kraichtal“ herzlich willkommen. Borho bedankte sich vorab für diese tolle, mit viel Herzblut gestaltete Ausstellung, zum wichtigen Ehrenamt, das den Gemeinschaftssinn der Gesellschaft widerspiegeln soll. „Seit 1974 sind die Kameradinnen und Kameraden vereint im Einsatz für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt“, so der Bürgermeister. Torsten Krüger, Mitglied im Jubiläumsausschuss, führte gekonnt durch die Ausstellung, welche den Wandel der Zeit deutlich aufzeigt. Von der Gründungsurkunde bis zur Hightec-Ausrüstung, gab es für die Besuchenden vieles zu sehen und zu bestaunen. Heute unvorstellbar, wurde noch bis 1993 mit Sirenen im Brandfall alarmiert, bevor danach die „stille Alarmierung“ durch den Meldeempfänger (Piepser) erfolgte. Bilder von der ersten Übung oder dem ersten Kraichtaler Jugendfeuerwehr-Zeltlager sorgten ebenso für Lacher, wie die eine oder andere Anekdote aus Nachkriegszeiten. Festschriften, Abzeichen und zahlreiche Bilder von bedrohlichen Einsätzen oder herausragenden Veranstaltungen runden die Ausstellung im ersten Stock des Ebersteiner Schlosses ab.
Gleich im Anschluss führte Kunsthistorikerin Eva Wick die Anwesenden durch die neue Wechselausstellung von Margarethe Krieger. Auf der Kunstebene im zweiten Obergeschoss waren erstmals keine Menschen oder Gesichter zu betrachten, sondern Bäume in allen Variationen, also mit Tusche, Kohle und Kreide gezeichnet. Margarethe Krieger illustrierte O. W. Fischers Texte „Ferner Klang“. Aber auch portraitiert hatte Krieger den österreichischen Schauspieler, bekannt aus Filmen der Nachkriegszeit, mehrfach und aus dem Archiv ist zu entnehmen, dass die beiden Künstler Ende der 90er Jahre teilweise mehrfach an einem Tag Brief- oder Telefonkontakt hatten. Eva Wick brillierte mit Fachwissen und zog die Besuchenden in ihren Bann bzw. entführte in eine andere Welt. Die Kuratorin freute sich besonders diese, mittlerweile zehnte, Ausstellung im Graf-Eberstein-Schloss zum 25. Todestag von Otto Wilhelm (O. W.) Fischer zu eröffnen und stand ebenfalls für Fragen am Nachmittag zur Verfügung.
Allen Beteiligten vor und hinter den Kulissen, die zum Gelingen der beiden Wechselausstellungen beigetragen haben, gilt ein großer Dank, besonders aber Eva Wick, die wieder einmal keine Mühen gescheut hat, dass sich die Ausstellungen im Graf-Eberstein-Schloss sehen lassen können.
Auch die nahegelegenen Bäckereimuseen öffneten ihre Pforten an diesem Sonntag, bei freiem Eintritt. Die Gochsheimer Museen und das Schloss-Café haben ab sofort bis 1. Dezember jeden Sonntagnachmittag geöffnet und freuen sich auf Gäste aus nah und fern. Weitere Infos unter: www.kraichtal-tourismus.de
Quelle: Stadtverwaltung Kraichtal