Am letzten Wochenende nach dem St. Martinsumzug vom Schloss in den historischen Ortskern gehörte die Bühne den Kindern.
„Ein Zeichen für den Frieden in der Welt“
Die Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung bringt einmal im Jahr eine Übersicht über die Kriege und bewaffneten Konflikte raus, die im vorangegangenen Jahr stattgefunden haben. Laut dieser Forschungseinrichtung fanden 2021 weltweit 22 Kriege und 6 sogenannte bewaffnete Konflikte statt.
„Ein Leben ohne Angst vor Morgen“ fordern die Kinder:
Martinsumzug in Rotenberg – Kinder auf der Bühne
Nach zwei sehr entbehrungsreichen Jahren voller Einschränkungen und Verbote war es herzerwärmend, die Kinder nun wieder gelassen und relativ sorgenfrei zu sehen. Ohne Maskenpflicht, ohne Abstandsgebote. Ohne Lockdown und Schul- und Kita-Schließungen. Ohne Impfzwang und ohne Testpflicht.
Nicht wenige Behördenvertreter, aber auch Kindergarten- oder Schulleiter legten eine besondere Strenge an den Tag. In einer Art des voreilenden Gehorsams legte so mancher die vergebenen Regeln strenger aus als diese tatsächlich waren. Ausnahmetatbestände wurden oft ignoriert. Eltern und Kinder fühlten sich im Stich gelassen. Singen und Tanzen war verboten, ebenso wie Sport oder Spaß auf dem Spielplatz.
Doch inzwischen scheint wieder Normalität einzukehren. Aktuell heißt es laut dpa sogar: „Lauterbach gibt zu: Kita-Schließungen in der Pandemie waren unnötig“. Die Zeit der gesellschaftlichen Aufarbeitung nimmt jetzt ihren Lauf. Die psycho-sozialen Folgen der Schulschließungen dürften heute bekannt sein.
„Es stehen transparente Zeiten an, in denen das Licht auch leuchten kann“. Nähe und Geborgenheit statt Social Distancing sind nun wieder angesagt.
Herbst und Winter – Die dunkle Jahreszeit
In der dunklen Winterzeit neigt der Mensch zur Melancholie. Das bedeutet, dass die Menschen sich in einen Gemütszustand begeben, welcher von großer Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder Depressivität gekennzeichnet ist.
Die Auswirkungen der „neuen Normalität“ bestanden vor allem in den seelischen Auswirkungen bei den Kindern. Während die Erwachsenen weitgehendst gelernt haben, mit außergewöhnlichen Situationen um zu gehen, ist es für Kinder und Jugendliche nicht so einfach. Fremdbestimmt, mussten sie so einiges erdulden.
Resilienz, d.h. die Anpassungsfähigkeit auf Probleme und Veränderungen, mit der Reaktion der Anpassung des eigenen Verhaltens erlernen die meisten Menschen, wenn überhaupt, dann erst durch viel Lebenserfahrung. Der Mensch benötigt Referenzerlebnisse, die ihm aufzeigen und denken lassen: „Ich habe das damals geschafft, also schaffe ich das jetzt auch!“.
Resilienz fördern: Macht eure Kinder stark fürs Leben!
„Lass auch uns ein Licht sein“ – „Kleine Lichter werden immer mehr, viele Lichter sind ein Lichtermeer“
Stellvertretend für die Figur des heiligen Martin steht das Licht, das Licht der Liebe und der Nähe.
Nächstenliebe gehört zu den zentralen Werten, die es den Kindern zu vermitteln gilt. Nicht nur durch Geschichten wie der des St. Martin. Diese können sicher nützlich sein und pädagogisch wertvoll.
Doch wichtiger ist es als Erwachsener den Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Mit Konflikten umgehen, lernen die Kinder schon im Kindergarten. Dort sollten sie schon die Erkenntnis gewinnen, dass sich Konflikte auch gewaltfrei lösen lassen. Statt Schaufel auf den Kopf hauen oder Sand in die Augen, lässt sich jeder Ärger im Sandkasten auch friedlich lösen, wenn beide Seiten das auch wollen. Manchmal kommt auch ein dritter in’s Spiel der sich zwischen die beiden Streithähne stellt und schlichtet.
Mehr zur Martinikerwe und dem Martinsumzug:
Martinikerwe 2022 in Rotenberg – Der Martinsumzug in Bildern
Freiheit, Frieden, Nächstenliebe, …
Der Martinsumzug liegt im Kalender zwischen den religiösen Feiertagen Allerseelen und Allerheiligen sowie dem Volkstrauertag am 13. November. Im Kirchenjahr wird das Fest des heiligen Martin von Tours am 11. November begannen.
Der Volkstrauertag am kommenden Sonntag ist neben seiner Funktion als Gedenktag für die Opfer von Krieg und Gewalt auch als ein Tag zu sehen, der uns alle „ermahnt“.
In nahezu jeder Stadt und jedem Dorf im Kraichgau sind sie allgegenwärtig, doch nehmen wir sie in unserem Alltag meist nicht wahr: die vielen Kriegsdenkmäler. Und so findet sich am Rande der Martinikerwe auch ein solches Denkmal, das an die Opfer der beiden Weltkriege erinnern soll.
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Volkstrauertag im Kraichgau – Gedenken an die Opfer von Gewalt und Kriegen – So. 13. Nov. 2022
Text und Fotos: Robert Pastor
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