Zwar sind gute Noten heutzutage nicht mehr die alleinige Garantie dafür, dass man später besonders erfolgreich im beruflichen Leben sein wird, aber eine gewisse Rolle spielen sie schon auch dabei. Hinzu kommen dann aber noch andere Stärken und die persönlichen Charakterzüge.
Wo spielen Prüfungsnoten eine Rolle?
Es hängt hauptsächlich von dem Unternehmen ab, in wieweit die Prüfungsnoten überhaupt eine Rolle spielen. Noten können dann auch dort wichtig werden, wo es einen hohen Bewerberandrang gibt oder wo es auf fachspezifische Dinge in einem besonderen Bereich ankommt. In solchen Fällen können gute Noten oft ein Auswahlkriterium bedeuten. In der Regel geschieht das dann anhand des Notendurchschnitts. Dieser solle nicht schlechter als 2,5 sein.
Ausnahmen sind in beiden Richtungen möglich
Wenn man sich zum Beispiel bei den renommiertesten Unternehmen (beispielsweise Google, McKinsey) bewerben möchte, ist es besonders hilfreich, wenn man bezüglich der Noten zu den besten 10 Prozent gehört. Eine entsprechende Formel zur Berechnung des Notendurchschnitts kann in vielen Fällen hilfreich sein um zu erfahren, ob es für die angestrebte Stelle reicht. Dazu weiß man auch für sich selbst, wie man dasteht.
Es gibt aber auch in Unternehmen Abteilungen, wo es verstärkt noch auf andere Prioritäten ankommt. Zum Beispiel ob man Talent im Bereich Vertrieb hat und ob man flexibel auf neue Situationen reagieren kann sowie keine Angst vor Veränderung hat. Noten können dann schon mal zweitrangig werden.
Wo noch stark auf Noten gesetzt wird
Zu den Großunternehmen schauen auch Forschungsinstitute sehr auf die Noten. Sogar wenn man eine Doktorarbeit schreiben möchte, sind die Noten schon ein wichtiger Punkt dabei. Wenn man beispielsweise sich am Fraunhofer Institut bewerben will, werden die Kriterien dafür sehr hoch sein. Das sagt man ebenso bei politischen Einrichtungen. Dann werden hochqualifizierte Akademiker mit überdurchschnittlichen Kenntnissen in den notwendigen Forschungsgebieten gesucht. Also werden die akademischen Leistungen überprüft. Wenn es dann noch viele Bewerbungen für wenige Stellen gibt, wird das zwangsläufig zu strengeren Auswahlkriterien führen.
Was man über den Notendurchschnitt sonst noch wissen sollte
Über den Notendurchschnitt sollte man wissen, dass dieser abhängig von der Fachrichtung stark variieren kann. Dem Human Resource Management / den HR Mitarbeitern ist klar, dass zum Beispiel Maschinenbau oder Elektrotechnik schwieriger im Studium sind, als es dagegen zum Beispiel bei BWL oder den Geisteswissenschaften der Fall ist. Man kann den Notendurchschnitt sowohl mit gleicher als auch unterschiedlicher Gewichtung berechnen. Die Noten in einem Schwerpunkt können eine größere Rolle spielen, als der gesamte Durchschnitt. Wenn man sich zum Beispiel auf eine Stelle im Personalwesen bewirbt, werden besonders die akademischen Noten in themenverwandten Kursen ins Gewicht fallen. Die Noten in Buchführung oder Mathematik werden dagegen vergleichsweise nebensächlich sein.
Man sollte dazu auch noch wissen, dass Noten eine besonders große Rolle beim sogenannten Screening spielen. Vor allem bei großen Unternehmen, die etliche Bewerbungen erhalten, übernehmen häufig Algorithmen das erste Aussortieren und keine Menschen. Das geschieht hauptsächlich mithilfe einfach zu vergleichender Kriterien, wie eben Noten. Hat man es aber zu einem Vorstellungsgespräch geschafft, wird es eher unwahrscheinlich sein, dass die Noten den gewollten Job verhindern werden.