Auf einem enttäuschenden elften Tabellenplatz ging die TSG Hoffenheim in die Winterpause. Dank der Weltmeisterschaft in Katar hat die Mannschaft von Trainer Andre Breitenreiter in dieser Saison besonders lange Zeit, sich auf die Rückrunde der Fußball-Bundesliga vorzubereiten. Im Sommer wurde von Verantwortlichen und Fans Konstanz in Leistungen und insbesondere auch Ergebnissen gefordert. Davon ist der Verein noch weit entfernt.
Es wird spannend, ob die TSG aus Hoffenheim die rekordverdächtig lange WM-Pause nutzen kann, um gestärkt in die Rückrunde der laufenden Spielzeit zu starten und die eigenen Saisonziele zu erreichen. In der vergangenen Spielzeit unter dem ehemaligen Trainer Sebastian Hoeneß stand die Mannschaft primär für Spektakel.
Einerseits erzielten die Hoffenheimer starke 58 Saisontore. Gleichzeitig kassierte TSG-Torwart Oliver Baumann insgesamt 60 Gegentore. Dementsprechend galten die Spiele nicht nur bei allen Fans als besonders beliebt, sondern auch bei allen Freunden von Sportwetten. In der Fußball-Bundesliga locken Wettanbieter mit PayPal-Einzahlung und besonders lukrativen Quoten. Mit ein wenig Glück können attraktive Gewinne gefeiert werden.
Feiern möchte am Ende der Saison auch die TSG Hoffenheim. Am liebsten einen der begehrten Tabellenplätze, die zur Qualifikation für Europa berechtigen. Doch wie realistisch sind die Chancen?
Die aktuelle Form der TSG Hoffenheim
Insbesondere zu Beginn ihrer Zeit in der Bundesliga stand die TSG Hoffenheim im Sport für schnellen, attraktiven und erfolgreichen Fußball. In den vergangenen Spielzeiten war der Verein von Mäzen Dietmar Hopp allerdings hauptsächlich für eine löchrige Defensive bekannt. Die Verpflichtung von Trainer Andre Breitenreiter im Sommer sollte Abhilfe schaffen. Doch auch die bisherige Vorrunde erinnerte an das Ende der vergangenen Spielzeit.
Zwischenzeitlich feierte man im Kraichgau den goldenen September. In der Liga verließ die Mannschaft damals in acht aufeinanderfolgenden Spielen nur ein einziges Mal den Rasen ohne Punkte. So fanden sich die Hoffenheimer am zehnten Spieltag sogar auf einem Champions-League-Platz wieder. Weiterhin wurde furios ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen.
Gegen Liga-Konkurrent Schalke 04 spielte sich die Mannschaft von Trainer Breitenreiten regelrecht in einen Rausch und begeisterte durch einen 5:1-Gala-Sieg Verantwortliche und Fans der TSG. Doch schnell trübte sich das Bild. Im Oktober und November gerieten die Kraichgauer in eine tiefe Ergebnis-Krise. Hinzu kamen schwere Verletzungen von Leistungsträgern: Torjäger Munas Dabbur verletzte sich an der Schulter und Stratege Grischa Prömel erlitt einen langwierigen Knöchelbruch.
Die Stimmung in und um den Verein kippte. Aus den letzten neun Spielen in der Bundesliga konnte die Mannschaft ausschließlich einen einzigen Sieg holen, und das gegen Schlusslicht Schalke 04. In vielen Partien wirkten die Hoffenheimer gar überfordert und chancenlos. Längst ist die anfängliche Aufbruchstimmung verflogen.
Hoffenheim und die WM 2022: Kramaric und Skov vertreten die TSG in Katar
Bei der Weltmeisterschaft vertreten sind sowohl der Kroate Andrej Kramaric als auch der dänische Robert Skov. Vor allem Topspieler Kramaric soll die Weltmeisterschaft einen ordentlichen Schub geben. Zwar startete der Kroate zusammen mit der gesamten Mannschaft durchaus erfolgreich in die laufende Saison, als die Mannschaft allerdings in ein Formtief fiel, fiel Kramaric mit.
Seit dem achten Spieltag kann der 31-jährige Stürmer keine Torbeteiligung aufweisen. Unter anderem verschoss er zwei Elfmeter. Dementsprechend hofft ganz Hoffenheim, dass sich der Topstürmer mit der kroatischen Nationalmannschaft den Frust von der Seele schießt und mit vollem Selbstbewusstsein in den Kraichgau zurückkehrt.
Bei Robert Skov in der dänischen Nationalmannschaft der WM sieht die Lage ein wenig anders aus. Der 26-jährige Flügelspieler kam in Katar selten über die Rolle des Ersatzspielers hinaus und verfolgte dadurch einen Großteil der Spiele von der Bank aus. Im gesamten Turnier konnte Skov nur 21 Minuten Einsatzzeit sammeln.
Überdies schied die dänische Nationalmannschaft enttäuschend bereits in der Gruppenphase aus. Skov wird demnach mit einer gehörigen Portion Frust nach Hoffenheim zurückkehren.
Vorbereitung auf die Rückrunde: Lange Winterpause dank der WM 2022
Für die Kraichgauer kam die Winterpause wie gerufen. Hier sollen neue Kräfte gesammelt werden, um in der Rückrunde wieder angreifen zu können. Von Vorteil ist für Trainer Andre Breitenreiter, dass mit Kramaric und Skov nur zwei eigene Spieler bei der Weltmeisterschaft in Katar vertreten sind. Dadurch kann nahezu mit der kompletten Mannschaft das eigene Programm durchgezogen werden.
Vom 20. November bis zum 5. Dezember erhielten alle Profis, die nicht zu ihren Nationalmannschaften reisten, von Trainer Andre Breitenreiter Urlaub. Ab dem 6. Dezember wurde der Trainingsbetrieb dann wieder aufgenommen. Nun soll die Vorbereitung auf die Restsaison im neuen Jahr starten. Bis zum 21. Dezember wird trainiert.
Dabei finden auch mehrere Testspiele statt. Unter anderem treten die Hoffenheimer gegen den SV Elversberg, 1860 München und die SpVgg Greuther Fürth an. Zwischen 22. Dezember und 1. Januar wird der Trainingsbetrieb für die Feiertage kurz unterbrochen. Im Anschluss reisen die Hoffenheimer für ein einwöchiges Trainingslager nach Portugal. Auch hier wird ein Testspiel stattfinden. Gegner wird der VfL Wolfsburg sein, der ebenfalls sein winterliches Trainingslager in Portugal aufschlägt. Am 21. Januar starten die Kraichgauer dann mit einem Auswärtsspiel bei Union Berlin wieder in den Liga-Alltag.
Schwachstellen der TSG Hoffenheim: Woran muss gearbeitet werden?
Mit Blick auf die letzten Spiele vor der Winterpause wird deutlich, um den eigenen Ansprüchen tatsächlich gerecht zu werden, muss sich die Mannschaft von Andre Breitenreiter in allen Bereichen des Spielfelds verbessern. Als größte Schwachstelle gilt vorerst die eigene Offensive. Nicht zuletzt das Verletzungspech hatte die Hoffenheimer Offensive in große Nöte versetzt.
Neben der Torgefährlichkeit von Munas Dabbur wurde auch die Schnelligkeit vom verletzten Ihlas Bebou schmerzlich vermisst. Dadurch litt nicht nur die Durchschlagskraft der Offensive, sondern auch der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft. Nicht unwahrscheinlich, dass sich die TSG bereits im Winter auf dem Transfermarkt umschaut.
Ebenfalls im Blickpunkt steht dabei ein lauf- und spielstarker Ersatz für Mittelfeldstratege Grischa Prömel. Der ehemalige Berliner fällt aufgrund eines Knöchelbruchs noch mindestens bis März aus. Seit der Verletzung von Prömel ließen die Hoffenheimer in vielen Spielen die benötigte Kompaktheit und Stabilität vermissen. Ein herber Verlust für die Mannschaft von Kapitän und Torwart Oliver Baumann, den es zu kompensieren gilt.
Fazit: TSG Hoffenheim auf gefährlicher Mission!
Von Untergangsstimmung sind die Kraichgauer noch weit entfernt. Vielmehr versprechen sich Verantwortliche, Trainer und Spieler viel von der langen Winterpause. Im neuen Jahr soll das Feld von hinten aufgerollt werden. Gleichzeitig ist die TSG aus Hoffenheim nur vier Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Mannschaft von Trainer Breitenreiter.