Im Moment befinden sich Kröte, Lurch und Co. in der Winterstarre.
Diese Zeit nutzten Uwe Striegel, einer von drei Jagdpächtern im Raum Mückenloch/Dilsberg, und Revierförster Uwe Reinhard, um im Stadtwald Neckargemünd einen Lebensraum für die von der Trockenheit geplagten Amphibien zu schaffen bzw. denselben zu verbessern.
Mit Hilfe eines Baggers wurde eine feuchte, morastige Stelle entschlammt und vergrößert sowie eine Flachwasserzone geschaffen, in der sich Kaulquappen gerne aufhalten, weil es da ein wenig wärmer ist als in der Tiefe des Tümpels. Ergänzt wurde das auf diese Weise neu geschaffene Biotop durch einen Steinhaufen, der als Versteck oder auch als kleine Wärmeinsel dienen soll. Unsere Amphibien sind nämlich wechselwarm, das heißt, ihre Körpertemperatur passt sich der Außentemperatur an. Beweglichkeit erhalten die Tiere, wenn sie die Möglichkeit zum Sonnenbaden haben, weshalb sie die von der Sonne erwärmten Steine gerne zum Aufwärmen nutzen. Bezahlt wurde die Maßnahme von den Jagdpächtern. Dazu Uwe Striegel: „Wenn man so wie wir fast täglich in der Natur unterwegs ist, erhält man ein besonderes Verständnis über die wunderbare Welt, in der wir uns bewegen. Und so wachsen einem auch die Tiere, die darin wohnen, ans Herz – nicht nur die jagdbaren“, wie er mit einem Lächeln und einem Hinweis auf die Amphibien betont, um die es hier geht.
Revierförster Uwe Reinhard vom Kreisforstamt entdeckte die feuchte Stelle unlängst beim Holzanweisen und erkannte das Potenzial: Im weiten Umkreis ist das neu angelegte Biotop fast die einzige Wasserstelle. In einem Gespräch am Rande einer Veranstaltung konnte er die Jagdpächter mit seiner Begeisterung für die Wasserbewohner anstecken. Nun freuen sich alle Beteiligten über die gelungene Aktion; sie hoffen, dass sich möglichst bald zahlreiche Frösche, Kröten und Molche einfinden werden, die hier an einer versteckten Stelle im Wald eine neue Heimat finden.
Quelle: Landratsamt RNK