Andere Länder, andere Sitten. Was für die Gebräuche und Traditionen in unterschiedlichen Ländern gilt, gilt auch für viele Gesetze, welche sich nicht selten aus den Traditionen herleiten. Auch in Bezug auf Cannabis, was als Heilpflanze und vielseitig einsetzbarer Rohstoff weltweit wieder einen neuen Aufschwung erlebt, gelten weltweit sehr unterschiedliche Gesetze und Regelungen.
Insgesamt lockern zunehmend mehr Länder ihre Cannabis-Gesetze, vornehmlich in Bezug auf den privaten Konsum der Rauschdroge. So ist es mittlerweile etwa in vielen Staaten der USA, in Kanada oder Uruguay vollkommen legal in seiner Freizeit Cannabis zu konsumieren. In manch anderen Ländern hingegen gehen die Regierungen weniger zimperlich mit Cannabis-Konsumenten um. Wer im falschen Land mit Cannabis erwischt wird, muss je nach Menge mit hohen Gefängnisstrafen bis hin zur Todesstrafe rechnen. Insbesondere in Südost Asien herrscht eine sehr strikte Anti-Drogenpolitik.
Indonesien, Singapur und Malaysia
Konsumenten landen in Indonesien schnell im Gefängnis, selbst bei ausschließlich persönlichem Gebrauch drohen bis zu vier Jahre Haftstrafe. Wer mit Cannabis in großem Stil handelt riskiert dafür sogar zum Tode verurteilt zu werden.
Singapur ist für sehr strenge Gesetze bekannt und so ist es nicht verwunderlich, dass auch der Umgang mit Cannabis in dem asiatischen Stadtstaat rigoros bestraft wird. Der Besitz von Cannabis kann mit bis zu 10 Jahren oder einer Strafe von etwa 20.000 Dollar geahndet werden. Sind es sogar mehr als 500 Gramm, droht ein Prozess wegen Drogenschmuggel welcher den Betroffenen zu unterschiedlichen Strafen (Stockschläge, lebenslänglich oder Todesstrafe) verurteilen kann.
In Malaysia ist der Besitz illegal, ab einer Menge von 50 Gramm drohen Haftstrafen von mindestens fünf Jahren. Wer in den eigenen vier Wänden Cannabis anbaut, sei es auch nur eine Pflanze, muss mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.
Uruguay
Uruguay ist weltweit der erste Staat, der den Anbau von Cannabis legalisiert hat. Bereits im Dezember 2013 wurde eine entsprechende Gesetzesvorlage offiziell beschlossen. Privatpersonen dürfen seitdem bis zu sechs Pflanzen Anbauen, auch darf jeder Erwachsene monatlich bis zu 40 Gramm Cannabis für den privaten Konsum in Apotheken kaufen.
USA
Auf Landesebene bleibt Cannabis in den USA zwar illegal, viele Staaten haben ihre Gesetze in den letzten Jahren allerdings gelockert und den Konsum sowie den Anbau und Handel legalisiert. So etwa in Kalifornien, Oregon, Washington oder Colorado. Diese Legalisierung hat dazu geführt, dass sich schnell eine rasant wachsende Branche entwickelte. Mittlerweile kann man sogar in Cannabis-Aktien investieren.
Europa
Während viele Gesetze der einzelnen europäischen Staaten durch die EU angeglichen wurden, bleibt es in vielen Fällen bei großen Unterschieden. Große Strafen müssen Cannabis-Konsumenten in Europa nicht befürchten, meistens wird der Konsum oder der Besitz als Ordnungswidrigkeit geahndet. Der Handel oder Anbau hingegen ist in den meisten europäischen Ländern verboten. Weitere Informationen zur Cannabis-Gesetzeslage in der EU finden sich unter folgendem Link.
Aufgrund des aktuellen Aufschwungs, welcher vor allem in den USA aber auch in anderen Ländern zu beobachten ist, wird Cannabis in Zukunft ein immer größerer Wirtschaftsfaktor werden. Das Potenzial, welches die wirtschaftliche Nutzung der Hanfpflanze beinhaltet, ist groß. Sowohl im medizinischen Bereich, wo bestimmte Wirkstoffe der Handpflanze bereits in CBD-Ölen Anwendung finden und hier laut einigen Berichten zu mehr Entspannung und Wohlbefinden führen sollen, als auch als ein wertvoller Rohstofflieferant könnte eine Legalisierung in Europa vor allem auch vielfältige neue Arbeitsplätze schaffen – vom Anbau über Qualitätskontrolle und Marketing bis zum Verkauf. Man kann davon ausgehen, dass sich auch in Europa in den kommenden Jahren einige Änderungen in Bezug auf die Cannabis-Gesetzeslage geben wird.