Viele, die den Führerschein machen wollen, empfinden die Theorie meist als unumgängliche Pflicht und die praktische Ausbildung als den wesentlich interessanteren Teil. Entsprechend ist die erste Fahrstunde auch eine spannende Angelegenheit. Denn wenn man das theoretische Lernen schon seit der Schulzeit kennt, ist meist das Fahren doch neu und unbekannt. Das wissen die Fahrlehrer nur zu gut und gehen deshalb entsprechend vor. In der Regel wird zuerst das Auto erklärt, mit dem geübt werden soll. Überwiegend kommen in Fahrschulen neue Fahrzeugmodelle mit einer entsprechend modernen Technik zum Einsatz. Dem jeweiligen Fahrschüler und seinen Vorkenntnissen angepasst, wird zunächst der Umgang mit dem Fahrzeug näher gebracht.
Manche denken ja, dass sie dann nur schnell die sogenannten Pflichtstunden hinter sich bringen müssen/wollen. In der Regel ist das aber eine Fehleinschätzung. Im schlimmsten Fall kann diese Einstellung die Ausbildung sogar verlängern. Damit man wirklich ein sicherer Fahrer wird, muss man auch alle Fahrsituationen erlebt und kennengelernt haben. Schließlich muss man genauso gut langsam, als auch schnell fahren können. Man muss sich in der Nacht genauso sicher fühlen, wie auch am Tage. Darum ist eine bestimmte Zahl an Fahrstunden festgelegt, die auf der Landstraße, der Autobahn sowie bei Dämmerung und Dunkelheit absolviert werden müssen.
Für die verschiedenen Fahrsituationen gut vorbereitet sein
Damit man für die „besonderen“ Fahrten gut vorbereitet ist, wie zum Beispiel auf die Überlandfahrten oder auf die Autobahnfahrten, sollten man dafür auch sicher genug sein, wenn es unter anderem um das Schalten oder Lenken geht. Das ist auch der Grund dafür, warum solche Fahrten erst gegen Ende der Fahrausbildung gemacht werden. Wenn man sich vorstellt, dass man beispielsweise bei einem höheren Tempo Überholvorgänge durchführen muss, Kurven richtige einschätzen und korrekt in Abfahrten fahren soll usw., dann möchte man sich doch selbst auch insgesamt sicher genug dafür fühlen. Man sollte also schon die Einstellung haben, dass man lernen möchte, wie man später sicher alleine mit höheren Geschwindigkeiten fährt.
Die Pflichtfahrten für den Führerschein
Für den Führerschein gibt es Sonderfahrten, wie beispielsweise auf der Autobahn, die absolviert werden müssen. Die restlichen Stunden sind gesetzlich nicht vorgegeben, es gibt also keine Mindestanzahl. Es hängt mit davon ab, wie gut sich ein Fahranfänger anstellt und wo genau der Lehrer noch Bedarf sieht. Im Prinzip können auch nur wenige Stunden ausreichen, bevor man mit den Sonderfahrten beginnen kann. Man solle es aber nicht erzwingen wollen, wenige Stunden haben zu müssen. Wichtig ist nur, dass man sicher genug ist für die Sonderfahrten. Ein guter Fahrlehrer/eine gute Fahrlehrerin kann das einschätzen.
Die folgenden Sonderfahrten müssen absolviert werden:
Die Überlandfahrt
Hierbei soll der Prüfling besonderes mit dem Fahren auf Landstraßen vertraut gemacht werden. Dabei gilt es, auf die entsprechende Beschilderung sowie die Geschwindigkeit zu achten. Die Überlandfahrt dauert ca. fünf Stunden. Das Fahren von längeren Strecken wird dabei ebenso trainiert.
Die Autobahnfahrt
Beim Fahren auf der Autobahn wird vor allem das Auffahren auf die Autobahn und das Runterfahren geübt. Außerdem soll man zusätzlich ein Gefühl für die hohe Geschwindigkeit bekommen. Dafür wird eine 4-stündige Autobahnfahrt angesetzt.
Die Nachtfahrt
Wie man es am Namen schon erkenn kann, wird diese Fahrt im Dunkeln durchgeführt, oft in der Dämmerung beginnend. Dabei soll man lernen, die Beleuchtung des Fahrzeugs richtig zu überprüfen sowie diese korrekt einzusetzen. Wenn möglich, wird auch der Einsatz des Fernlichts geübt. Die Nachtfahrt ist unter den Pflichtstunden für den Führerschein die kürzeste und dauert ca. drei Stunden.