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Tradition des Samstagsunterrichts

4. Juni 2021 | Uncategorized

Gerade Bürger aus der ehemaligen DDR können sich noch sehr gut daran erinnern, wie man damals jeden Samstag zur Schule ging – und das jede Woche. Die Unterrichtsdauer belief sich auf 4-5 Schulstunden. Zu den alten DDR-Zeiten gab es keinen einzigen freien Samstag für die heute schon längst erwachsen gewordenen Schüler. Sie mussten jeden Samstag im Gegensatz zu vielen Schülern der Bundesrepublik jeden Morgen früh aufstehen und zum Unterricht erscheinen. Dies galt nicht nur für die normalen Schulen, sondern auch für die Berufsschulen.

Als Ausgleich für den Samstagsunterricht gab es für die Schüler über das Jahr verteilt deutlich mehr Ferien. Ganze 8 Wochen bekamen sie in den Sommerferien, 3 Wochen Winterferien und noch zusätzlich eine für die Frühlingsferien. Mehr Infos zum historischen Samstagsunterricht gibt es auch unter diesem Link: https://erdkunde24.com/wann-wurde-in-deutschland-die-samstagsschule-abgeschafft-tz24/.

Samstagsunterricht in der alten BRD

Anders verhielt es sich bis zum Jahr 1973 in der alten Bundesrepublik, wo die Schüler jeden zweiten Samstag schulfrei hatten. Einige wenige Ausnahmen behielten diese Regel allerdings noch bis zur Wende bei. Sowohl in der DDR als auch in der alten Bundesrepublik war der Unterricht für Schüler verpflichtend. Wer nicht zum Unterricht erschien, musste hierfür eine Entschuldigung oder eine Krankschreibung vom Hausarzt vorlegen. Bei den oberen Klassen dauerte der Unterricht zwischen 6 und 8 Stunden, während die unteren schon nach 3-5 Schulschluss hatten. Letztendlich wurde der Samstagsunterricht abgeschafft, weil er für Schüler, Lehrer und die Familien der Kinder zu viel Unannehmlichkeiten und Entbehrungen bedeutet hat.

Wiedereinführung immer wider in der Diskussion

In jüngster Vergangenheit gab es erneut Diskussionen dazu, ob man den Samstag für den Unterricht nicht wieder flächendeckend in jeder Schule nutzen sollte. Die meisten Schulen haben sich trotz freier Wahlmöglichkeit dagegen entschieden. Allerdings gibt es bis heute noch, wenn auch sehr selten Schulen, die immer noch den Samstag im Schulkalender haben. Dies gilt insbesondere für die Bildungseinrichtungen, an denen die Lehrer sich aktiv dafür eingesetzt haben, da sie hierbei eine gute Möglichkeit für sich erkannten, um den straffen Lehrplan einhalten zu können.

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Die Beendigung des Samstagsunterrichts geht auf ein Urteil des OVG Nordrhein-Westfalens zurück. Die Mutter eines Schülers mit ehemaligem baptistischen Religionshintergrund beschwerte sich darüber, dass durch den Unterrichtszwang eine Benachteiligung der Religionsfreiheit ihrer Familie entstanden sei. Das OHG erließ daraufhin das Urteil auch bei einer Rechtfertigungsgrundlage für Einschränkungen bei der Religionsfreiheit hinsichtlich der Schulpflicht am Samstag nicht nachgiebig zu werden. Die Ausübungen dieser Bürgerpflicht sei in diesem Fall deutlich höher zu gewichten.

Der Samstagsunterricht nach der Wende

Mit der Wende im Jahr 1990, verschwand auch an den meisten Schulen die Verpflichtung zum Samstagsunterricht. Einige Jahre später gab es jedoch eine kurzfristige Trendwende bis zum Jahr 2004, wo die meisten Schulen den Samstagsunterricht wieder abschafften. Dies geschah nicht zuletzt aufgrund des vermehrten Protestes vieler Eltern, die sich in der Freizeitgestaltung mit ihren Kindern zu stark eingeschränkt fühlten. Für die Lehrer bedeutete dies allerdings eine Mehrbelastung bzgl. der Einhaltung des Lehrplans, da nun wieder einige Unterrichtsstunden wegfielen. Gegenargumente von Befürwortern des Samstagsunterrichts argumentieren hingegen, dass es, wenn man zum Beispiel Samstags noch mal Lerninhalte der Woche wiederholt, sehr positive Auswirkungen auf die Auffassungsgabe der Schüler hat.

Situation in Österreich

Die Unterrichtspflicht am Samstag fiel in Österreich, im Gegensatz zu Deutschland im Jahr 1966 schon deutlich früher weg. Zuerst wurde jede zweite Woche zur 5-Tage-Woche, bis sie dann ab 1967 für jede galt.

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