Breitbandstrategie 08.03.2018, 09:57 Uhr
Bundesregierung will keine Kupferkabel mehr fördern
Die Bundesregierung will künftig nur noch die Verlegung von Glasfaserleitungen fördern. Für Kupferkabel gebe es hingegen kein Geld mehr vom Staat, so der designierte Kanzleramtschef Helge Braun.
Die künftige Bundesregierung will mit einer neuen Förderstrategie für flächendeckendes schnelles Internet sorgen. „Wir fördern in Zukunft nur noch Glasfaser“, kündigte der designierte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) an. Künftig sollen somit keine Kupferleitungen gefördert werden, die mit dem sogenannten Vectoring-Verfahren technisch noch aufgebessert werden können, deren Leistungen aber im Vergleich zu Glasfaser begrenzt sind. Auf die Frage, ob das eine Abkehr vom alten 50 MBit-Ziel der alten Bundesregierung und ihrer Vectoring-Strategie sei, sagte Braun: „Ja, das ist jetzt eine neue Förderstrategie. Auf alter Technologiebasis weiterzuarbeiten, das halten wir nicht für richtig.“
Wenn in einer Region, Straße oder Haushalt neue Leitungen öffentlich gefördert werden, „muss das gleich Glasfaser sein“, betonte Braun. Häuser und Regionen, die 50 MBit noch nicht erreicht haben, sollen Vorrang genießen beim Glasfaserausbau.
Braun verteidigte im Sender hr-info ferner die Entscheidung der künftigen Koalition, kein eigenes Digitalministerium aufzubauen. „Die Vorstellung, dass man vom Breitbandausbau bis zur Cybersicherheit alles in ein neues Ministerium steckt und die anderen analog zurücklässt, das war wirklich keine Alternative“, sagte Braun.
Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit der künftigen Staatsministerin für Digitales, Dorothee Bär. „Sie wird diejenige sein, die ihre komplette Arbeitskraft auf das Thema Digitalisierung verwenden kann“, sagte Braun und ergänzte: „Und wenn’s schwierig wird, bin ich da.“
Autor(in)dpa
Anmerkung der Redaktion:
Ist vielleicht eine Entscheidungshilfe für die Skeptiker gegenüber dem momentanen Glasfasernetz-Ausbau in der lokalen Umgebung! Da werden auch renomierte Netzbetreiber entsprechende Maßnahmen ergreifen müssen oder aber man bürdet die Kosten den Endbenutzern auf. Jetzt heißt es die richtige Entscheidung zu treffen!