„1250 Jahre Kraichgau – Vielfalt in Geschichte und Gegenwart“
„Mit der Wanderausstellung „1250 Jahre Kraichgau“ folgen wir Lebenspuren direkt vor unserer Haustüre…
…wir erschließen uns bekannte und unbekannte Welten und Zeiten, wir entdecken aber auch das Unbekannte im Bekannten“! Diese Worte stellte Bürgermeister Thomas Glasbrenner an den Anfang seiner Begrüßungsrede anläßlich der Ausstellungseröffnung im Bürgersaal des Dielheimer Rathauses. Gerne ließen sich schon zum Auftakt am vergangenen Mittwoch viele Interessierte mit auf eine Zeitreise nehmen, um die „Toscana Badens“, wie der Kraichgau auch öfter genannt wird, vielleicht auch auf neue Weise kennen zu lernen.
Ihr kunsthistorisches Interesse bekundeten durch ihre Anwesenheit auch die Dielheimer Ehrenbürgerin Melitta Grün, der Wieslocher Ehrenbürger Rainer Kircher, sowie der Baiertaler Ortsvorsteher Karl-Heinz Markmann. Ihnen galt Glasbrenners Willkommensgruß ebenso, wie Berno Müller vom Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises, der zusammen mit seinem Team vom Kreisarchiv die Ausstellung in Dielheim ermöglicht hat. Unter der Federführung des Bruchsaler Kraichgaukenners Thomas Adam entstand in Zusammenarbeit mit den Kreisarchiven der Landkreise Karlsruhe, Heilbronn, Enzkreis und Rhein-Neckar ein großes Bilderbuch, präsentiert auf 27 Tafeln. Auch der Tourismusverband Kraichgau Stromberg, die Sinsheimer Erlebnisregion und die Leader Aktionsgruppe Kraichgau trugen zum Konzeptionserfolg bei.
Es war kein leichtes Unterfangen, wie Berno Müller bei seinen einleitenden Worten betonte. Schwierig auch die exakte Definition wo beginnt und wo endet der Kraichgau? Da scheint es schon leichter zu sein, die Kraichgauer Persönlichkeiten zuzuordnen, denen gleich 3 Ausstellungstafeln gewidmet sind. So wie etwa Melanchthon, Sophie La Roche, Friedrich Hecker, Theodor Heuss und Dietmar Hopp. Als gesichert und verbrieft auch die erste urkundliche Erwähnung dieses Landstriches. Denn im Jahre 769 wurde der Ort Helmsheim „in Pago Creichgouue“ gelegen, dem Kloster Lorsch übereignet. Was macht nun den Charme dieser Region mit seinen vielen Facetten aus. Mit historisch bedeutenden Denkmälern, wie etwa das Kloster Maulbronn als Weltkulturerbe, bietet die wirtschaftsstarke Region viele Freizeit- und Sportmöglichkeiten.
Da vermisst man eigentlich keine Großstädte. Die Heimatdichterin Irma Guggholz hat es in einem Gedicht so formuliert:
„S’isch gar net viel Gewaldichs droo. Kooin Strom, kooin Berg, kooi große Stadt. De Kraichgau biet sich leislich oo, dem wu e Gspier fors Bsundre hot“.
Und das Besondere ist in der klassischen Ausflugslandschaft stetig spür- und erlebbar, im Land der Burgen, Ritter und Klöster. In einer Weinbau- und Technologie-Region zugleich, mit großer Bedeutung für die Agrarlandschaft.
Die Ausstellung gastiert bis 31. März in Dielheim. Die Öffnungszeiten sind identisch mit den Rathaus-Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr und Mittwoch Nachmittag von 14.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei und der Bürgersaal ebenerdig begehbar.
Zugesandt von Paul Körner