Jährlich geben die Deutschen circa 70 Milliarden Euro für Kleidung aus. Die Auswahl reicht von extrem günstiger Massenware bis zum teuren Einzelstück. Doch nicht jedes Billigteil ist automatisch schlecht und nicht jedes teure Stück grundsätzlich edel und gut verarbeitet. Die Qualität hängt nicht immer vom Preis ab. Doch woran erkennt man dann hochwertige Kleidung?
Bei renommierten Geschäften kauft man sicherer
Renommierte Labels und Ausstatter wie Peter Hahn und andere etablierte Marken stehen für einen hohen Qualitätsanspruch bei Kleidung. Dort findet man namhafte Qualitätsmarken wie Gerry Weber oder Strenesse. Bei einem Händler einzukaufen, der für hochqualitative Kleidung steht; oder auf eine Marke zurückzugreifen, die für gute Kleidung bekannt ist, ist ein erster Schritt in Richtung guter Qualität. Doch nicht in jedem Geschäft und bei jeder Qualitätsmarke findet man ausschließlich hochwertige Kleidung. Ein genauer Blick auf die Verarbeitung und die verwendeten Materialien ist deshalb ratsam.
Das Etikett verrät viel
Jedes Kleidungsstück besitzt ein Etikett, auf dem die verwendeten Materialien aufgelistet sind. Schon allein die Materialien sagen viel über die Qualität aus. Jedes Kleidungsstück sollte wenigstens einen Anteil an hochwertigen Naturfasern ausweisen. Dazu zählen Materialien wie Wolle, Leinen und Seide. Auch Baumwolle ist ein hochwertiger Naturstoff. Enthalten die Kleidungsstücke einen Elastananteil, sind sie elastischer und haltbarer. Eine Mischung aus Naturfaser und Elastan ist insofern sehr gut.
Baumwolle ist ein sehr verbreiteter Stoff, der – wie auch Leinen – im Sommer angenehm zu tragen ist, da er atmungsaktiv und hautfreundlich ist. Ein zusätzlicher Polyester- oder Viskoseanteil ist in Ordnung, denn sie erhöhen die Haltbarkeit der Kleidung und sorgen dafür, dass diese weniger knittert. Wichtig ist jedoch, dass der Wollanteil deutlich höher ausfällt.
Wenn ein Kleidungsstück beim Anziehen knistert und den Träger elektrisch auflädt, dann liegt das oft am hohen Acrylanteil. Dieser Stoff wird – wie auch Polyester – chemisch hergestellt und sollte nur einen kleinen Anteil des Materials ausmachen. Auf Kleidung, die 100 Prozent aus Acryl besteht, sollte man verzichten.
Sind Nähte und Verarbeitung korrekt?
Neben den Materialien spielt die Verarbeitung eine wichtige Rolle. Kleidung aus 100 Prozent Baumwolle gilt als sehr hochwertig, allerdings hängt die Qualität auch sehr von der Verarbeitung ab. Die feinen Maschen sollten unbedingt gerade verlaufen. Ist das nicht so, wird sich die Seitennaht nach dem Waschen vermutlich verschieben. Das sieht unschön aus und mindert den Tragekomfort. Allgemein sollten Nähte immer gerade verlaufen und eine kleine Stichlänge haben. Um zu testen, ob die Nähte mit der korrekten Spannung genäht wurden, kann man Kleidungsstücke an der Naht leicht auseinanderziehen oder knicken. Die Naht sollte dabei flach bleiben. Ein weiterer wichtiger Qualitätsindikator sind Knopflöcher und Reißverschlüsse. Ein Knopfloch sollte sauber verarbeitet sein, also nicht ausfransen. Ein Reißverschluss sollte sich leicht öffnen und schließen lassen, ohne dass sich der Stoff darin verfängt.
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