Ein restauriertes Haltestellenschild und die wechselvolle Geschichte der Haltestelle am ehemaligen jüdischen Friedhof
Das originale Haltestellenschild lag die letzten Jahrzehnte fast vergessen in einem Keller in Baiertal. Mit Hilfe von Rainer Kircher gelangte es zunächst in den Bauhof, wo es liebevoll restauriert und inzwischen an seinem ursprünglichen Standort wieder aufgestellt wurde.
Die Haltestelle am Jüdischen Friedhof wurde im Zuge der Inbetriebnahme der Nebenbahn Wiesloch-Walldorf – Meckesheim am 14. Mai 1901 mit der Bezeichnung „Wiesloch-Oberstadt“ eingerichtet. Nach der Eröffnung der Heil- und Pflegeanstalt am 20.10.1905 wurde sie rund 200 m in Richtung Osten verlegt und erhielt die Bezeichnung „Wiesloch Heilanstalt“. Rund 50 Jahre später wurde die Haltestelle dann in „Wiesloch Landeskrankenhaus“ umbenannt. Ende 1957 wurde sie dann wieder an ihren ursprünglichen Standort zurückverlegt und erhielt die Bezeichnung „Wiesloch – Ost“. Die bisherige Haltestelle „Wiesloch Landeskrankenhaus“ wurde aufgehoben und diente nur noch dem Güterverkehr. Ein Grund für die Rückverlegung war wohl auch der kürzere Weg von der Haltestelle zum Schillerpark, von wo aus damals noch die Straßenbahn nach Heidelberg fuhr. Mit der Stilllegung des verbliebenen Reststückes der Nebenbahn nach Dielheim am 31.01.1975 verlor auch die Haltestelle „Wiesloch-Ost“ am „Dilema Gässl“ ihre Funktion. Das Haltestellenschild selbst hat „überlebt“ und verbrachte anschließend viele Jahrzehnte geschützt aber unbeachtet in einem Keller, bevor es durch Initiative von Rainer Kircher wieder an seinem ursprünglichen Platz aufgestellt werden konnte. Die lokale Eisenbahngeschichte dazu stammt aus der Feder von Klaus Rothenhöfer.
Zugesandt von der Stadt Wiesloch