Vom Mammutzahn bis zur Auswanderung – Beim Ferienspaß konnten Kinder im Stadtmuseum und Stadtarchiv Sinsheim Geschichte erleben
Das diesjährige Ferienspaßprogramm im Museum und Archiv bot wieder neu entwickelte Formate für kleine Geschichtsentdecker. An neun Veranstaltungstagen wurden über 70 Kinder bei drei verschiedenen Angeboten für Geschichte begeistert.
Beim gemeinsamen Erkunden der Postkartenausstellung zeigte Museumsleiterin Dinah Rottschäfer die Besonderheiten der kleinen Karte und die Vielfalt der Motive. Dann durften die Kinder selbst gestalten und schreiben. Ob Kleben, Stempeln oder Prickeln; den Kindern standen viele Techniken zur Verfügung. Auch mit echter Gänsefeder wurden ganz stilecht nach historischem Vorbild Postkarten an die Eltern oder Großeltern geschrieben.
Bei „Stofftaschen bedrucken mit den Mammuts“ ging es mit Museumsmitarbeiterin Sarah Epping auf eine Zeitreise zurück zu den ersten Bewohnern des Kraichgaus. Säbelzahntiger, Pfeil und Feuerstelle standen bei den Kindern hoch im Kurs. Im Mittelpunkt stand ein ganz besonderes Tier: Das Mammut. Die Kinder zeigten sich als begeisterte Mammutforscher und wussten selbst schon einiges über die haarigen Ahnen der Elefanten. Aber einem echten Mammut auf den Zahn gefühlt hatte bis zum Ferienspaß im Museum noch keins der Kinder. Am Ende bedruckten die Kinder Stoffbeutel mit dem passenden Motiv.
Insbesondere im Verlauf des 19. Jahrhunderts verließen viele Menschen aus verschiedenen Gründen ihre Heimat in Sinsheim und den heutigen Stadtteilen, um sich ein neues Leben in der Ferne aufzubauen. Nordamerika war das beliebteste Ziel. Das Stadtarchiv stellte beim Ferienspaß das Thema Auswanderung in den Mittelpunkt und wartete mit einem lebensgroßen Brettspiel im Sitzungssaal des Rathauses auf. Der Spielablauf orientierte sich beispielhaft an dem Weg von der alten in die neue Heimat. Bevor die Kinder im Spiel ihre Auswanderung bei Gemeinderat und Bezirksamt beantragten, bastelten sie Filzbeutel, die als ihr Gepäck auf der Reise dienten. Anhand des Bestands im Archiv konnte Dr. Marco Neumaier einzelne Auswandererschicksale rekonstruieren, die in das Spiel einflossen. Den Kindern wurde dadurch ermöglicht, sich mit den historischen Personen aus Sinsheim und den Stadtteilen zu identifizieren. In eingespielten Videosequenzen erzählten Auswanderer ihre Geschichten. Sie wurden vom Team selbst verkörpert. Während des Spiels würfelten sich die Kinder Feld für Feld weiter und erlebten aufgrund von spontan gezogenen Ereigniskarten einige Abenteuer. Nach der Ankunft in New York führte sie eine letzte Etappe auf dem amerikanischen Kontinent zu ihrem Zielort, wo das neue Leben beginnen konnte.
Das Fazit aus dem Ferienspaß im Archiv und Museum: Kindern Geschmack auf Geschichte machen, ist nicht schwer. Wo es vieles zu entdecken gibt, kommt der Spaß auf keinen Fall zu kurz.
Zugesandt von der Stadt Sinsheim