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Volkshochschulen brauchen Öffnungsperspektive

26. Mai 2020 | Allgemeines, Bildung, Das Neueste, FDP, Media, Orte, Photo Gallery, Rhein-Neckar-Kreis, ~ Umland

Volkshochschulen brauchen Öffnungsperspektive

FDP-Bundestagsabgeordneter Jens Brandenburg im Gespräch mit Volkshochschule Eberbach-Neckargemünd

Eberbach/Neckargemünd. Die aktuelle Lage der Volkshochschule (VHS) Eberbach-Neckargemünd während der Corona-Pandemie war Anlass eines digitalen Austauschs zwischen dem Walldorfer Bundestagsabgeordneten Jens Brandenburg, dem Leiter der Volkshochschule Dr. Malte Awolin und den drei Vorsitzenden der VHS, Bürgermeister Peter Reichert (Eberbach), Bürgermeister Frank Volk (Neckargemünd) und Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel (Gaiberg).

Die Volkshochschule Eberbach-Neckargemünd bietet in ihrem Einzugsgebiet um Eberbach, Neckargemünd und den umliegenden Gemeinden ein breit gefächertes Angebot aus sechs verschiedenen Bereichen mit den Schwerpunkten Bildung und Kultur. Rund 7.000 Personen nutzen jährlich die knapp 685 Kursangebote. Wegen der Corona-Pandemie musste die Volkshochschule im März ihre Präsenzkurse einstellen. Seitdem wurde ein Online-Angebot mit bislang 50 digitalen Kursen aufgebaut.

Awolin, der seit Anfang März neuer Leiter der Einrichtung ist, hatte erst vor wenigen Tagen die Nachricht des Landesverbandes erhalten, dass die Volkshochschulen auch bis auf Weiteres geschlossen bleiben. „Die Volkshochschulen kommen bislang namentlich nicht im Stufenplan des Landes Baden-Württemberg vor. Wir haben daher noch keine Perspektive, wann es weitergehen kann“, stellt er die aktuelle Situation dar. Die Volkshochschulen der Region arbeiteten aktuell unter Hochdruck an ihren Hygieneplänen. Eine kontrollierte Öffnung der Präsenzkurse unter Einhaltung der Hygienestandards sei zeitnah möglich. Die Volkshochschule könne sich finanziell noch maximal bis Juli halten, danach werde es kritisch. Auch seien bereits einige Kursleiter von einer anstehenden Insolvenz bedroht.

Der Bildungspolitiker Brandenburg fordert die Landesregierung auf, den Volkshochschulen umgehend eine klare Öffnungsperspektive zu verschaffen: „Ein Teilbetrieb der Volkshochschulen ist möglich, ohne Abstands- und Hygieneregeln zu verletzen. Jede weitere Woche riskiert das Aus der wichtigen Bildungseinrichtungen.“ Aus diesem Grund hatte sich die FDP-Landtagsfraktion bereits vor einigen Tagen mit einem Schreiben an Kultusministerin Eisenmann gewandt. In diesem wird die Ministerin aufgefordert, den Weg für eine Öffnung der Volkshochschulen unter Vorgaben des Gesundheitsschutzes zügig freizumachen.

Die Durchführung von Sprach- und Integrationskursen ist der VHS laut der aktuellen Corona-Verordnung des Landes bereits wieder erlaubt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das die Kurse normalerweise finanziert, hält jedoch wenig von dem Vorstoß und pocht auf eine bundeseinheitliche Wiederaufnahme. „Wir könnten die Kurse wieder anbieten, bekommen aber möglicherweise Schwierigkeiten bei der Abrechnung mit dem BAMF“, befürchtet Awolin. Brandenburg versprach, sich für eine Kostenübernahme einzusetzen: „Wenn einzelne Länder wieder Präsenzkurse erlauben, muss das BAMF sie finanzieren. Die Kursteilnehmer dürfen nicht zur Verhandlungsmasse im Tauziehen um einen bundesweit einheitlichen Öffnungstermin werden.“

Auch die finanzielle Unterstützung für krisenbedingt ausgefallene Kurse müsse ausgebaut werden: „Die Hilfspakete des Landes für die Kommunen reichen nicht einmal aus, um die fehlenden Kita-Gebühren auszugleichen. Da wird für die Volkshochschulen kaum etwas übrig bleiben“, fürchtet der Bildungspolitiker.

Bürgermeister Volk betonte neben der Bildungsfunktion auch die soziale Funktion, die die Volkshochschulen in der Gesellschaft übernehmen. Der Wegfall führe nicht nur bei älteren Menschen zu verminderten Sozialkontakten. Auch für viele andere ist die Einrichtung ein Ort der Zusammenkunft. Besonders in der Flüchtlingskrise zeigte sich die integrative Funktion, wie Bürgermeister Reichert ergänzte: „Die großartige Integrationsarbeit, die in Eberbach geleistet wurde, wäre ohne das Netzwerk Volkshochschule nicht möglich gewesen.“ Dies alles droht wegzubrechen, falls es Volkshochschulen nicht mehr geben sollte, und das wäre ein großer Verlust für viele Menschen.

Zum Abschluss empfahl Brandenburg, die Krise auch als Chance zu verstehen: „Es ist beeindruckend, wie in kürzester Zeit mit viel Kreativität und Innovationskraft neue Formate entstanden sind“, lobte er den Einsatz der Leitung und Lehrkräfte. Die Volkshochschulen könnten ihr Zielpublikum mit neuen Formaten erweitern und so auch junge Menschen ansprechen. Besonders in der Kombination von Präsenz- und Online-Angeboten sieht er großes Potenzial. „In Zeiten der Digitalisierung lernt man nie aus. Erwachsenenbildung wie hier an der Volkshochschule wird immer wichtiger“, zeigt sich der Bildungspolitiker überzeugt.

Zugesandt vom Wahlkreisbüro Dr. Brandenburg

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