Sonderausstellung zum Bauernkrieg im Kraichtal
Im Schloss Gochsheim wird eine Sonderausstellung zum Bauernkrieg präsentiert, die sich speziell mit den Ereignissen im heutigen Kraichtal befasst. Diese Ausstellung entstand in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Kraichtal und dem Heimat- und Museumsverein Kraichtal und schließt an die Wanderausstellung zum 500-jährigen Jubiläum des Bauernkriegs an, die vom Museumsnetzwerk Kraichgau organisiert wurde.
Bereits vor dem Bauernkrieg 1525 kam es in mehreren Gemeinden zu Unruhen, insbesondere in Menzingen. Die Auseinandersetzungen drehten sich um Frondienste, Abgaben und die Nutzung der Wälder. Dominicus Freiherr von Mentzingen stellte für die Ausstellung Dokumente aus dem Familienarchiv zur Verfügung, darunter die Dorfordnung von 1546.
Der Bauernkrieg stand in enger Verbindung mit der Reformation. Anton Eisenhut rief am 7. Mai 1525 die Bauern in Gochsheim zusammen und begann von dort seinen Eroberungszug durch den Kraichgau. Dieser endete nach zwei Wochen mit der Hinrichtung Eisenhuts und seiner Anhänger in Bruchsal.
Flugblätter und Flugschriften spielten bereits im 16. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der Verbreitung von Informationen. In der Ausstellung sind Beispiele dieser Druckerzeugnisse zu sehen. Zudem stellte Eckard Kolb Alltagsgegenstände bereit, die das Leben der Bauernfamilien veranschaulichen. Im Museumsshop sind Bücher zum Bauernkrieg im Kraichgau erhältlich.
Porträts von Michel Simon – Werke von Margarethe Krieger
Eine weitere Wechselausstellung widmet sich dem französischen Schauspieler Michel Simon (1895–1975) anlässlich seines 130. Geburtstags. Gezeigt werden Porträts von Margarethe Krieger, die ihn mehrfach zeichnete.
Michel Simon und die Heidelberger Künstlerin Margarethe Krieger lernten sich 1965 kennen, als sich der Schauspieler in einem Sanatorium von einer durch Makeup verursachten Vergiftung erholte. Die Künstlerin war von Simons markantem Gesicht beeindruckt. Aus ihrer anfänglichen künstlerischen Begegnung entwickelte sich eine enge Beziehung.
Krieger setzte sich künstlerisch intensiv mit Michel Simon auseinander. 1968 gewann sie mit einem seiner Porträts den Grafikpreis des Musée d’Art Moderne in Paris. 1974 erhielt sie dort eine weitere Auszeichnung für ein weiteres Porträt Simons. Dieses Werk gehört zum Nachlass, der im Graf-Eberstein-Schloss Gochsheim verwahrt wird, und wird in der diesjährigen Wechselausstellung besonders hervorgehoben.
Öffnungszeiten und Führungen
Das Graf-Eberstein-Schloss in Kraichtal-Gochsheim ist sonntags von 13 bis 18 Uhr sowie an Oster- und Pfingstmontag geöffnet. Führungen können unter der Woche nach Vereinbarung gebucht werden. Kontaktaufnahme ist per E-Mail an kultur@kraichtal.de oder telefonisch unter 07250 77-44 möglich.
Text und Foto: Stadtverwaltung Kraichtal