Bleiben Sie informiert  /  Dienstag, 01. April 2025

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Direkt zur Redaktion

redaktion@kraichgau-lokal.de

Aktuelle Nachrichten und Berichte aus dem Kraichgau

Nadelwälder des Rhein-Neckar-Kreises leiden unter der Borkenkäfer-Plage

31. August 2018 | Allgemeines, Das Neueste, Leitartikel, Orte, Photo Gallery

Nadelwälder des Rhein-Neckar-Kreises leiden unter der Borkenkäfer-Plage
 Bereits mehr als 15 000 Kubikmeter Käferholz angefallen

 Wer seinen Blick aufmerksam auf die Hänge des Neckartals und seiner Seitentäler richtet, kann sie überall entdecken: rote statt grüne Baumkronen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Borkenkäfer auch vor den Wäldern im Rhein-Neckar-Kreis nicht Halt macht. Sind die Kronen der Fichten rot gefärbt und der Baum abgestorben, ist es allerdings schon zu spät und die Käfer sind wahrscheinlich bereits auf dem Weg zum nächsten gesunden Baum, heißt es in einer Mitteilung des Kreisforstamtes.

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen die frisch befallenen Bäume daher erkannt, umgehend eingeschlagen und entrindet oder aus dem Wald gefahren werden. Ist dies nicht möglich, werden die Polter mit einem Insektizid behandelt, bei dessen Kontakt die Käfer eingehen. „Allein im Staatswald des Rhein-Neckar-Kreises sind bis dato bereits circa 15 000 Kubikmeter Käferholz angefallen – und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht“, bedauert der Leiter des Kreisforstamts, Dr. Dieter Münch: „Mit diesem Holz hat niemand gerechnet – es fällt  ungeplant an und muss aufgrund seiner Qualität und der aktuellen Marktlage auch zu einem niedrigeren Preis verkauft werden.“
Doch wie kommt es zu einem derart explosionsartigen Anstieg befallener Bäume? Der diesjährige „Jahrhundertsommer“ mit außergewöhnlich hohen Temperaturen und sehr wenig Niederschlägen schwächt einerseits die Abwehrkräfte der Bäume in hohem Maße, andererseits begünstigt er die Entwicklung des Buchdruckers (so der genaue Name des Borkenkäfers) dergestalt, dass zum aktuellen Zeitpunkt die dritte Generation schon kurz vor dem Ausflug steht.
Forstrevierleiter: „Kontrollaufwand ist beträchtlich“
Normalerweise schafft sie es gerade noch vor dem Herbst, wenn die Temperaturen unter 15 Grad sinken – oder gar nicht mehr. So konnten aus einem einzigen Käferpaar bis dato bereits eine Million Käfer entstehen. „Diesem Ansturm sind die Bäume einfach nicht mehr gewachsen“, erklärt Forstrevierleiter Rüdiger Dehn aus dem Revier „Neckarberg“. Auch er ist seit Wochen damit beschäftigt, befallene Bäume zu suchen und zu kennzeichnen. „Der Kontrollaufwand ist deshalb beträchtlich, weil wir zu jedem potenziellen Baum hinlaufen müssen, um die Anzeichen des Borkenkäferbefalls zu erkennen“, erläutert er. Eindeutige Indizien sind das feine Bohrmehl, das am Stamm herunterrieselt, abfallende grüne Nadeln sowie die vom Specht bearbeitete Rinde. Und das alles bei immer noch grüner Krone. Die befallenen Waldbereiche werden „Käfernester“ genannt und sind über das gesamte Revier verteilt. Auch das macht die Kontrolle nicht einfacher 
Für das gesamte Kreisgebiet gibt es mittlerweile eine Karte, auf der die möglichen Befallspunkte eingezeichnet sind. Zum jetzigen Zeitpunkt sind das bereits 450 Stellen – und täglich kommen neue dazu.  Dabei kommt es vor, dass an einem Punkt nur 10 Bäume betroffen sind, an einem anderen 200. Die gekennzeichneten Bäume werden so schnell wie möglich aufgearbeitet. Auch hier arbeiten alle verfügbaren Kräfte Hand in Hand. Seien es die eigenen Forstarbeiter mit der Rückemaschine oder die unterschiedlichsten forstlichen Unternehmen, zum Teil mit schlagkräftigen Aufarbeitungs- und Rückemaschinen. 
Der Schaden für die heimischen Nadelwälder ist auf alle Fälle groß: besonders in den reinen Fichtenbeständen, wo nach der Aufarbeitung der befallenen Bäume überhaupt kein Wald mehr steht. Aber auch dort, wo die Fichten mit anderen Baumarten gemischt sind, wird in Zukunft die Fichte schlichtweg fehlen.

Weitere Informationen zum Thema erteilen die Revierleitungen vor Ort oder das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises (Telefon 06223 / 866536-7600, E-Mail: forstamt@rhein-neckar-kreis.de).

Zugesandt von LA Rhein-Neckar-Kreis 

Das könnte Sie auch interessieren…

Stuttgarter Saloniker beim Seenachtskonzert in Hilsbach

Ein Konzert unter freiem Himmel Am Freitag, den 27. Juni 2025, wird der Hilsbacher See zum Schauplatz eines besonderen Konzerterlebnisses. Patrick Siben und seine Stuttgarter Saloniker bringen klassische Musik in einer einzigartigen Atmosphäre auf den See. Das Konzert...

Garten der Schmetterlingskinder: Ein Ort des Gedenkens in Sinsheim

Würdige Beisetzung stillgeborener Kinder am 4. April 2025 Die Stadt Sinsheim bietet mit dem "Garten der Schmetterlingskinder" seit vielen Jahren einen Ort des stillen Gedenkens für trauernde Eltern. Dieser Garten ist speziell für stillgeborene Kinder gedacht, die...

Fußgängerampel am Ortseingang Neckargemünd wird erneuert

Amt für Straßen- und Radwegebau teilt mit: Fußgängerampel am Ortseingang Neckargemünd wird erst ab heute (24. März) erneuert Die Fußgängerampel am Ortseingang Neckargemünd in der Wiesenbacher Straße (Kreisstraße 4163) wird ab dem heutigen Montag, 24. März, vollständig...

Hier könnte Ihr Link stehen

Kraichgau – Veranstaltungen / Gewerbe

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Archiv

Archive