Lohnstreit im Maler- und Lackiererhandwerk: IG BAU fordert deutliche Erhöhung
Rhein-Neckar-Kreis – Maler und Lackierer im Rhein-Neckar-Kreis fordern mehr Lohn. Doch das aktuelle Angebot der Arbeitgeber sorgt für Unmut: Gerade einmal 37 Cent pro Stunde mehr sollen sie bekommen – eine Erhöhung, die die Inflation sofort aufzehrt. Die IG BAU Nordbaden spricht von einem „faktischen Lohn-Minus“ und fordert stattdessen eine deutlichere Anhebung.
8 Prozent mehr Lohn gefordert
Die IG BAU verlangt für die rund 560 Beschäftigten in 115 Maler- und Lackierbetrieben der Region eine Erhöhung um 8 Prozent – das entspricht 1,50 Euro pro Stunde. Die Tarifverhandlungen sind jedoch ins Stocken geraten: Nach drei Verhandlungsrunden hat die Gewerkschaft die Gespräche abgebrochen, nun soll eine Schlichtung die Wende bringen.
„Die Maler- und Lackierermeister im Rhein-Neckar-Kreis müssen jetzt Druck auf ihren Bundesinnungsverband ausüben. Der Frust in den Betrieben ist groß, das muss die Innung endlich erkennen“, betont Wolfgang Kreis von der IG BAU Nordbaden.
Unverständnis über Argumentation der Arbeitgeber
Besonders kritisch sieht die Gewerkschaft die Begründungen für die zurückhaltende Lohnpolitik. „Die Betriebe haben volle Auftragsbücher, aber die Arbeitgeber argumentieren mit einer düsteren wirtschaftlichen Lage und verweisen auf internationale Krisen, von Ukraine-Krieg bis Trump-Politik – ein skurriler Versuch, die Löhne zu drücken“, kritisiert Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand.
Die Gewerkschaft warnt: Wer seine Beschäftigten nicht angemessen entlohne, müsse sich nicht wundern, wenn Fachkräfte fehlen und der Nachwuchs ausbleibt.
Text und Foto: IG BAU Nordbaden