Ausfuhrentwicklung bei leicht abgedämpfter Dynamik weiter negativ
Wie das Statistische Landesamt nach vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik mitteilt, exportierten Baden-Württembergs Unternehmen im Zeitraum Januar bis September 2024 Waren im Wert von 183,7 Milliarden (Mrd.) Euro ins Ausland. Der Wert lag damit um 5,9 Mrd. Euro bzw. 3,1 % niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zu den Halbjahresergebnissen 2024 (−4,1 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2023) fällt der Exportrückgang zur Vorjahresperiode in den ersten drei Quartalen um einen Prozentpunkt schwächer aus. Allerdings liegt der baden-württembergische Ausfuhrwert mittlerweile bereits im sechsten Quartal in Folge unter jenem des entsprechenden Vorjahresquartals. Im Zeitraum Januar bis September 2023 war das Minus binnen Jahresfrist mit 4,4 % sogar noch leicht höher ausgefallen als zum jetzigen Berichtsstand nach den abgelaufenen drei Quartalen 2024.
Die Abnahme im ausfuhrorientierten Südwesten stellte sich prozentual gesehen rund drei Mal so stark dar wie auf Bundesebene: Die Gesamtausfuhr der Bundesrepublik ging im Zeitraum Januar bis September 2024 gegenüber der Vorjahreszeitspanne lediglich um 1,0 % auf 1,18 Mrd. Euro zurück.
Dass der baden-württembergische Außenhandel auch importseitige Einbußen hinzunehmen hat, wird in den aktuellen Ergebnissen der ersten drei Quartale 2024 abermals deutlich: Mit einer wertmäßigen Abnahme von 5,3 % zur Vorjahresperiode trifft es die Einfuhren noch erheblicher als die Ausfuhren.
US-Nachfrage nimmt ab: rückläufige Ausfuhren in das wichtigste Zielland
Für 6 der 10 wichtigsten Zielländer verbuchte der Südwesten einen niedrigeren Wert der dorthin ausgeführten Waren als im Vorjahreszeitraum. Die stärksten Einbußen binnen Jahresfrist stellten sich innerhalb der ersten drei Quartale 2024 im Exportgeschäft mit China und Italien dar: Gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode verringerten sich die Ausfuhren in die Volksrepublik China (Platz 5 der wichtigsten Zielländer) um 2,1 Mrd. Euro bzw. 14,8 % auf 12,2 Mrd. Euro.
Der Exporthandel mit Italien (Platz 6) fiel mit einem Wert von 9,1 Mrd. Euro im genannten Zeitraum um 1,9 Mrd. Euro bzw. 17,4 % geringer aus. Einen recht hohen Anteil verlor Baden-Württemberg auch bei den Exporten nach Österreich, die auf 8,5 Mrd. sanken (−8,2 % zum Vorjahreszeitraum). Nach Frankreich und in die Niederlande auf den Plätzen 3 und 4 wurde ebenfalls weniger ausgeführt (−2,6 bzw. −2,1 %).
Das wichtigste Ziel für im Südwesten hergestellte Güter waren abermals die Vereinigten Staaten. Die Entwicklung ist allerdings auch hier abwärtsgerichtet. War das Ausfuhrminus zum Halbjahresstand mit 0,3 % noch relativ moderat ausgefallen, hat sich dieses durch die nachlassende US-Nachfrage im 3. Quartal vergrößert. So fiel der Export in die USA von Januar bis September 2024 mit 26,7 Mrd. Euro um 2,3 % bzw. 0,6 Mrd. Euro geringer aus als in den ersten drei Quartalen 2023.
Die größten Sprünge machten die Südwest-Unternehmen bei den Ausfuhren in die Schweiz und ins Vereinigte Königreich. Durch ein Plus von 1,3 Mrd. Euro bzw. 9,4 % auf 15,2 Mrd. Euro landete die Schweiz auf Platz 2 der wichtigsten Zielländer. Ins Vereinigte Königreich (Platz 7) wurden Südwest-Waren im Wert von 8,6 Mrd. Euro geliefert (+8,2 % zur Vorjahresperiode).
Kfz-, Maschinen- und Pharma-Exporte weiter im Rückwärtsgang
Mit 53,0 % geht mehr als die Hälfte des gesamten baden-württembergischen Exportwertes auf die Automobilbranche, den Maschinenbau und die Pharma-Industrie zurück. In den drei führenden Exportbranchen Baden-Württembergs stellte sich auch im Zeitraum Januar bis September 2024 ein geringeres Exportvolumen als in der entsprechenden Vorjahresperiode ein. Die Güterabteilung »Kraftwagen und Kraftwagenteile« war mit Ausfuhren in Höhe von 40,0 Mrd. Euro am ausfuhrstärksten. Gleichzeitig verzeichnete der Kfz-Bereich mit einer Differenz von 3,9 Mrd. Euro zum Vorjahreszeitraum aber auch den größten Rückgang (Wert: −8,8 %; Menge: −2,8 %). Der Ausfuhrwert der Güterabteilung »Maschinen« reduzierte sich um 6,6 % (Menge: −13,2 %), bei den »Pharmazeutischen Erzeugnissen« stand ein Minus von 6,4 % (Menge: −7,4 %).
Die positive Ausfuhrentwicklung der Abteilung »Metalle«, mit einem wertmäßigen Anteil von 4,8 % auf Platz 7 der bedeutendsten Exportgüter des Südwestens, hält an. Nach Ablauf des 3. Quartals belief sich der Wert der ins Ausland gelieferten Metalle im Zeitraum Januar bis September 2024 auf 8,8 Mrd. Euro, was den Vorjahreszeitraum um 1,9 Mrd. Euro bzw. 27,9 % übertraf. Die mengenmäßige Veränderung von lediglich 2,4 % deutet allerdings daraufhin, dass der Wertzuwachs bei diesen exportierten Vorleistungsgütern auch durch Preiseffekte zustande kommt.