In jedem Fall ist eine Geschäftsaufgabe immer auch mit einer Firmenauflösung verbunden, was neben administrativen Aufgaben auch mit weiteren Herausforderungen verbunden ist. Welche Schritte umfasst eine solche Firmenauflösung und was sollte man in diesem Zusammenhang beachten?
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Rolle des Liquidators in der regulären Unternehmensliquidation
Bei einer Firmenauflösung werden die laufenden Geschäfte beendet und die verbleibenden Vermögenswerte in Geld umgewandelt. Während sich bei einer Insolvenz der jeweilige Insolvenzverwalter um die Abwicklung kümmert und sicherstellt, dass kein Vermögenswert ohne die Zustimmung der Gläubiger veräußert wird, obliegt die Verantwortung für die Abwicklung und Verwertung bei einer regulären Firmenauflösung einem sogenannten Liquidator.
Dabei handelt es sich um eine oder auch mehrere Personen, in vielen Fällen der bisherige Geschäftsführer, die durch einen Auflösungsbeschluss der Gesellschafterversammlung eingesetzt wird.
Die 6 Schritte der Firmenliquidation – vom Auflösungsbeschluss bis zur Löschung
Der Liquidator hat die Aufgabe, die laufenden Geschäfte geordnet zu beenden, verbleibende Verpflichtungen einzuhalten und Forderungen einzuziehen sowie verbleibende Vermögenswerte in Geld umzuwandeln, um dieses gegebenenfalls als Restvermögen an die Gesellschafter auszuzahlen.
Die einzelnen Schritte einer solchen Liquidation eines Unternehmens sind:
- Der formelle Auflösungsbeschluss leitet die eigentliche Liquidation ein – der Beschluss wird notariell beglaubigt und der oder die Liquidatoren werden bestimmt. Anschließend wird der Eintrag des Unternehmens im Handelsregister mit dem Zusatz „i. L.“ für in Liquidation versehen und die sogenannte Abwicklung des Unternehmens kann beginnen.
- Bestellung der Liquidatoren, häufig bisherige Geschäftsführer, die die Gesellschaft in der Liquidationsphase vertreten.
- Nach der Bestellung der Liquidatoren erfolgt die Veröffentlichung des Gläubigeraufrufs im Bundesanzeiger. Mit diesem Aufruf werden etwaige Gläubiger des Unternehmens dazu aufgefordert, ihre Ansprüche innerhalb einer festgelegten Frist anzumelden und geltend zu machen. Ab diesem Zeitpunkt darf der Liquidator für eine Sperrfrist von einem Jahr kein Vermögen mehr an die Gesellschafter auszahlen.
- In einem vierten Schritt werden die laufenden Geschäfte abgewickelt. Dazu zählen:
- Der Einzug offener Forderungen.
- Der Verkauf sämtlicher Vermögenswerte einschließlich Maschinenverwertung (häufig mit einem professionellen Partner für Firmenauflösung), Fahrzeug- und Immobilienverwertung.
- Kündigung laufender Verträge (Arbeitsverhältnisse, Miet- und Leasingverträge).
- Begleichung aller verbleibenden Verbindlichkeiten.
- Erstellung der Liquidationsschlussbilanz, welche den genauen Stand der Vermögensverhältnisse nach Abschluss der Liquidation zeigt. Sofern noch Vermögen vorhanden ist, wird dieses entsprechend der Anteile unter den Gesellschaftern verteilt.
- In einem letzten Schritt wird ein Antrag auf Löschung des Unternehmens im Handelsregister beantragt, womit das Unternehmen rechtlich aufhört zu existieren.
Fazit
Eine geordnete Firmenauflösung ist essenziell, um Haftungsrisiken für Gesellschafter und Liquidatoren auszuschließen und den maximalen Erlös aus den verbleibenden Vermögenswerten zu erzielen. Eine sorgfältige Planung und Durchführung gewährleisten, dass die Firmenauflösung rechtssicher und ohne Verzögerungen erfolgen kann.



























