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Evangelische Landeskirche in Baden vergibt 395.000 Euro Fördermittel an vier Großprojekte

22. November 2024 | ~ Umland

Erster Innovations-Pitch in Karlsruhe

Die ersten Großprojekte, die von den neuen Innovationsmitteln der Evangelischen Landeskirche in Baden profitieren, stehen fest. In einem Innovations-Pitch in Karlsruhe haben am Samstag vier von fünf Teams die Jury mit ihren Ideen überzeugt und eine Zusage über insgesamt 395.000 Euro erhalten – zwei von ihnen mit Auflagen. Eine Million Euro pro Jahr hat die Evangelische Landeskirche in Baden im aktuellen Doppelhaushalt für innovative Ideen ausgeschrieben. Große Projekte können sich dabei um maximal jeweils 100.000 Euro bewerben.

Im Open Space Triangel in Karlsruhe herrschte am Samstagvormittag eine positiv gespannte Stimmung. Fünf von rund 80 Bewerbern hatten die Chance erhalten, ihre Ideen im ersten Innovations-Pitch dem interessierten Publikum und der siebenköpfigen Jury zu präsentieren.

Der Ablauf des Vormittags war klar geregelt. Jedes Vorstellungsteam, das aus zwei bis vier Personen bestand, erhielt zunächst fünf Minuten für seine Präsentation. Anschließend folgte jeweils eine zehnminütige Frage-Antwort-Runde mit der Jury. Dabei waren die Präsentationen so vielfältig wie die Ideen. „Ein Team ist mit einem lustigen Video eingestiegen, eine andere Präsentation war ziemlich emotional und sehr persönlich“, resümierte Anton Baranowski, Leiter Innovationsförderung und -beratung im Evangelischen Oberkirchenrat. 

Zweite Runde im Frühjahr 2025

Am Ende durften sich vier Bewerber über eine Zusage freuen. Gefördert werden mit jeweils 100.000 Euro ohne Vorbehalt das Projekt „ecclesial empowerment“ aus Konstanz und das Kirchliche Bestattungsinstitut Heidelberg.

Die Initiative „ecclesial empowerment“ hat in Kooperation mit der MAS Universität Fribourg ein Programm gestaltet, durch das kirchliche Start-ups entwickelt und Ehrenamtliche vor Ort in ihren selbst gewählten Aufgabenbereichen theologisch ausgebildet werden. Da Kirche zukünftig in den Kooperationsräumen durch multiprofessionelle Teams gestaltet wird, ist hierfür eine theologische Qualifizierung von „Ekklesiopreneuren“ notwendig, so die Argumentation.

Das erste kirchliche Bestattungsinstitut der Evangelischen Kirche in Heidelberg soll eine trauersensible Begleitung nah an den Menschen bieten, um ihnen in akuten Trauersituationen beizustehen. Dabei will das kirchliche Bestattungsinstitut die Inhalte weitergeben, die Kirche wichtig sind und Trauernde in die Lage versetzen, ihre Bedürfnisse zu formulieren. Als gGmbH will die Initiative zudem ein nachhaltig tragendes Konstrukt schaffen, um auch weitere kirchliche Arbeit möglich zu machen.

Ebenfalls Förderzusagen gab es für „Friedas Gästehaus“ aus Klettgau und das innovative Nutzungskonzept mit neuem Trägermodell für die Lukaskirche in Karlsruhe, beide allerdings unter Vorbehalt.

„Friedas Gästehaus“ sieht vor, dass die Matthäuskirche im Klettgau für Menschen mit Demenz zu einem Begegnungsort mit einer Tag- und Nachtstation umgestaltet werden soll. Ein großes Projekt, für das die Initiatoren bis Ende 2026 die Anschubfinanzierung nachweisen müssen, um die zugesagte Förderung in Höhe von 100.000 Euro zu erhalten.

Auch die Fördermittelvergabe in Höhe von 95.000 Euro für das innovative Nutzungskonzept der Lukaskirche in Karlsruhe ist an eine Bedingung geknüpft. So muss der Verein „Wir für Lukas“, der in der Lukaskirche Kirche, Kultur und Quartiersarbeit verbinden möchte, mit dem zukünftigen Besitzer eine langfristige Nutzungsperspektive vereinbaren, um die Gelder zu erhalten.

Für das Projekt Anselm 4.0, das am Samstag im ersten Innovations-Pitch keine Berücksichtigung gefunden hat, ist der Wettbewerb um die Fördermittel nicht zwangsläufig beendet. Das Team kann mit dem Feedback, das es von der Jury erhalten hat, sein Konzept für die nächste Runde nachschärfen und erneut in den „Vergabering“ steigen. 

Für weitere Interessierte, die bei innovativen Ideen in der Evangelischen Landeskirche in Baden unterstützt werden möchten, finden am 3. und 12. Dezember online zwei kostenlose Informationsveranstaltungen zu den Fördermöglichkeiten statt. Die Teilnahme ist offen für alle Interessierten aus der Evangelischen Landeskirche in Baden. Das umfasst Hauptamtliche, Ehrenamtliche, kirchennahe und ähnliche Organisationen. Der nächste „Innovation-Pitch“ findet voraussichtlich im Frühjahr 2025 statt.

Anmeldungen zu den Informationsveranstaltungen sind möglich unter: https://forms.office.com/e/xL4bDY0Het

Quelle: Evangelische Landeskirche in Baden

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