Ein „Ja“ vom LEADER-Auswahlausschuss zum interkommunalen Wanderwegeprojekt im Kraichgau
Auch Umsetzungskosten können über LEADER-Mittel gefördert werden
(hjj) Es ist zwar noch kalt draussen, aber mit solchen Aussichten wird den Natur und Wanderfreunden das Herz warm und in Gedanken die Wanderstiefel geschnürt werden. Ein sinnvolles Wanderwegeprojekt- so finde ich!
Kraichtal (san). Das gemeinschaftliche Projekt der Kommunen Angelbachtal, Kraichtal, Kürnbach, Oberderdingen, Östringen, Sinsheim, Sulzfeld, Zaisenhausen und Zuzenhausen hat eine weitere Hürde genommen. Die bereits über LEADER geförderten Planungsarbeiten für eine einheitliche Wanderwegebeschilderung befinden sich aktuell in den finalen Zügen, und nun erhielt das Großprojekt die Zusage des Auswahlausschusses für weitere LEADER-Fördermittel, um auch die Umsetzung mit EU- und Landes-Förderung finanzieren zu können. Auf insgesamt 500 Kilometer sollen die Kraichgauer ein durchgängig beschildertes Wanderwegenetz und, an ausgewählten Standorten, Wanderübersichtstafeln bekommen, was nicht nur Einheimische, sondern auch Ausflugsgäste freuen wird. „Das neue Beschilderungssystem beinhaltet eine sogenannte Zielwegweisung, was im Kern der touristische Mehrwert einer solchen Beschilderung ist“, verdeutlicht Touristikerin Sarah Nobel, die stellvertretend für die Stadt Kraichtal – Trägerin des Projekts – die Maßnahme vor dem LEADER-Auswahlausschuss vorstellte. „An signifikanten Stellen werden Wanderer auf wichtige Ziele in der Umgebung hingewiesen, dies können Sehenswürdigkeiten, Bahnhöfe, Restaurants oder auch Naturschutzgebiete sein. Wenn dann der ein oder andere Euro durch einen Besuch im Restaurant oder im Museum in der Region gelassen wird, ist das ein gewollter Effekt und wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, um den Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Region zu stärken.“ Nach der Zusage des Ausschusses, können nun Mittel aus EU und Land im Kraichgau zur Anwendung kommen. Durch einen Eigenanteil investieren aber auch die Kommunen deutlich in die touristische Infrastruktur. Insgesamt wird das Projekt rund 600.000 Euro kosten, mit den Fördermitteln reduziert sich der kommunale Anteil auf etwa die Hälfte. „Die Wanderwege-Infrastruktur stellt im Kraichgau gewissermaßen die Basis dar, auf der die gesamte touristische Entwicklung fußt. Denn die Region ist ein Top-Naherholungsziel für die umliegenden Ballungsgebiete, gerade als Wanderdestination.
Eine einzigartige Kulturlandschaft, mit unverbauten Weitblicken von den „1.000“ Hügeln, urige Besenwirtschaften, Hofcafés und Landgastronomie, Kulturevents mit Charme und die optimale Erreichbarkeit mit weniger als einer Stunde Anfahrt aus den Ballungsgebieten, das sind beste Voraussetzungen, um sich als Wanderziel etablieren zu können. Essentiell ist es jedoch, eine gute Wanderwegebeschilderung bereit zu stellen,“ betont Sarah Nobel. Neben der deutschlandweiten Vermarktung ausgewählter Top-Rundwanderwegen, die aktuell über den Kraichgau-Stromberg-Tourismusverein erarbeitet werden, wird ein Marketingkonzept in Kooperation mit dem ÖPNV die neu geschaffene Wanderwegebeschilderung gezielt in den nahgelegenen bevölkerungsstarken Ballungsgebieten bekannt machen. „Wir sind schon relativ weit in der Planung und können davon ausgehen, dass die neue Beschilderung und das Marketingkonzept ihre Effekte zeigen und viele Tagesausflügler und Wanderer in die Region bringen werden“, zeigt sich die Touristikerin positiv.
Zugesandt mit Bitte um Veröffentlichung von:
Johanna Barth
Tourismusbeauftragte
Stadtverwaltung Sinsheim
Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit