Hygiene leistet einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung von Erkrankungen durch Viren, Bakterien oder Pilze. Nicht jedes Desinfektionsmittel deckt das gesamte Spektrum ab und auch bei der Hand- oder Flächendesinfektion gibt es Unterschiede.
Eigenschaften von Desinfektionsmitteln
Nur das richtige Desinfektionsmittel kann die Keimbelastung reduzieren. Auf dem Etikett ist angegeben, welches Wirkspektrum das Mittel abdeckt. Zu unterscheiden sind diese Einsatzmöglichkeiten:
- Das Mittel wirkt bakterizid: Es ist einsetzbar gegen Bakterien.
- Das Präparat wirkt viruzid: Es wirkt bei allen Viren.
- Ein Desinfektionsmittel ist begrenzt viruzid: Es wirkt auf behüllte Viren wie den neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2.
- Das Produkt wirkt fungizid: Es ist wirksam gegen Pilze.
Darüber hinaus unterscheiden sich Desinfektionsmittel im Anwendungsbereich wie zur Flächendesinfektion und zur Handdesinfektion. Sowohl online als auch im lokalen Handel ist Desinfektionsmittel erhältlich. Die Shop-Apotheke bietet eine große Auswahl verschiedener Produkte an. Achten Sie beim Einkauf auf Desinfektionsmittel, die der Verbund für Angewandte Hygiene (VAH) gelistet hat und darauf, ob sich das Mittel für den geplanten Einsatz eignet.
Im Haushalt verzichtbar, im Kontakt mit Kranken ein Muss
Im Alltag reicht gründliches Händewaschen mit einer handelsüblichen Seife, um den aktuellen Hygieneanforderungen zu genügen. Handdesinfektion ist nur in wenigen Ausnahmefällen sinnvoll, wie bei der Pflege immunschwacher Menschen oder wenn wie auf Reisen keine Möglichkeit besteht, die Hände zu waschen. Flächendesinfektion von Toilettensitz, Spültaste und Wasserhahn kann unter anderem bei ansteckender Magen-Darm-Erkrankung Neuinfektionen vorbeugen.
Desinfektionsmittel richtig anwenden
Für die Handdesinfektion reichen meist 30 Sekunden aus, in denen das Desinfektionsmittel die Haut benetzt. Diese Einwirkzeit einzuhalten schützt vor der Entwicklung von Resistenzen beim Erreger. Bei der Flächendesinfektion beweisen sich Feuchttücher als vorteilhafter: Zum einen ist die Dosierung immer optimal und zum anderen sind haushaltsübliche Wischtücher häufig wahre Keimschleudern.
Vor- und Nachteile von Desinfektionsmitteln
Der übermäßige Gebrauch desinfizierender Produkte schützt nicht, sondern führt zu neuen Risiken: Der Alkohol, den Desinfektionsmittel enthalten, trocknet die Haut aus. Trockene, rissige Haut verliert einen Teil ihrer Schutzfunktion. Bakterien und andere Erreger gelangen über die beschädigten Hautstellen direkt in den Organismus. Vorteile bieten Desinfektionsmittel allerdings in der Krankenpflege und bei hochinfektiösen Erkrankungen. Auch in der häuslichen Pflege kann Desinfektion angezeigt sein, wenn die pflegebedürftige Person infolge von Krankheit ein schwaches Immunsystem aufweist wie nach Chemotherapie oder bei immunsuppressiven Patienten.
Das Wichtigste auf einen Blick
Desinfektionsmittel für Haut und Flächen sind immer dann sinnvoll, wenn empfindliche Personen vor Keimen zu schützen sind oder in enger Lebensgemeinschaft hochinfektiöse Erkrankungen auftreten. Im Alltag und ohne besondere gesundheitliche Einschränkungen reicht Händewaschen aus. Eine Desinfektion kann in Ausnahmefällen auch für den gesunden Menschen sinnvoll sein, zum Beispiel auf Reisen und wenn Händewaschen nicht möglich ist. Eine dauerhafte Anwendung birgt Nachteile: Die Haut trocknet aus und wird empfindlich gegenüber Keimen. Falsch angewandt können Desinfektionsmittel sogar zur Resistenz von Keimen beitragen.