Die Sinsheimer Erlebnisregion stellt sich vor – Hinter jedem Hügel ein neuer Ausblick
Alle zwei Wochen stellt die Sinsheimer Erlebnisregion Highlights bzw. bisher wenig bekannte Geheimtipps der Region vor. Heute an der Reihe: Das Degenfeld‘sche Schloss und das Brunnenweible in Waibstadt
Das Degenfeld‘sche Schloss steht in der Schlossstraße im Waibstadt an der oberen Stadtmauer. Es ist ein imposanter, dreistöckiger, verputzter Barockbau mit Türmchen. Einige Teile des Gebäudes sind bereits im 17. Jahrhundert entstanden. Das Schloss wurde ehemals als Adelssitz der Freiherren von Degenfeld genutzt. Heute ist es in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Die Geschichte des Brunnenweible geht zurück auf einen Disput zwischen Konrad III von Schwaben und Heinrich dem Stolzen, die sich nach dem Tod des Kaisers Lothar von Lupplinburg um die kaiserliche Würde stritten. Obwohl Kaiser Lothar kurz vor seinem Tode die kaiserlichen Insignien an seinen Schwiegersohn Heinrich von Bayern übergab, fand dies keine Zustimmung der deutschen Fürsten, weshalb sie stattdessen Herzog Konrad von Schwaben zum neuen Kaiser wählten.
Nach bewaffneten Auseinandersetzungen brach ein Bürgerkrieg aus, der bis an die Ausläufer des Neckars ausgetragen wurde. Auf der Flucht vor seinen Feinden versteckte sich der Kaiser (ob Heinrich oder Konrad ist unbekannt) auf dem Marktplatz hinter dem Waschgerät einer Frau, die gerade ihre Wäsche wusch. Das „Brunnenweible“ schickte die Verfolger in eine falsche Richtung und rettete ihm somit das Leben. Zum Dank wurde ihr um 1596 ein Denkmal im Renaissance-Stil errichtet.1846 versetzte man es dann vor den Marktbrunnen am Rathaus.
Das historische Wahrzeichen Waibstadts wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt. Anlässlich der Wiedervereinigung der Stadtrechte 1951 wurde eine Neugestaltung des Brunnenweible wieder auf dem Brunnensockel vor dem Rathaus platziert, wo es noch heute zu finden ist.
Quelle: Stadt Sinsheim