„Wir wissen, dass das Thema Kinderbetreuung und fehlende Kita-Plätze in aller Munde ist. Aus diesem Grund haben wir uns überlegt, wie wir die betroffenen Eltern unterstützen können“, sagt Bettina Joa vom Amt für Familie und Soziales.
Schnell war die Idee der Veranstaltung „Eltern helfen Eltern“ geboren, die im Oktober ihren ersten Termin hatte. Neben dem Team des Amtes für Familie und Soziales der Stadt Bruchsal, waren Natascha Dittrich vom Jugendamt Karlsruhe und Familienberaterin Ingrid Wiesler-Sartorius anwesend.
Dort konnten sich die betroffenen Eltern austauschen und ihre Probleme schildern. Dabei kam vieles auf den Tisch, was die Eltern bewegt. Zwar gibt es teilweise Unterstützung durch die Großeltern, da diese jedoch meist selbst noch erwerbstätig sind, können sie nicht immer unterstützen.
Dreiviertel der Teilnehmenden konnte aufgrund des fehlenden Kitaplatzes nicht oder deutlich weniger einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Auch fehle ihnen für ihre Kinder der Kontakt zu Gleichaltrigen und damit das soziale Miteinander.
Vor allem äußerten die Eltern einige Wünsche, die für sie Entlastung schaffen würden. So wurde unter anderem angemerkt, ob es Räume gäbe, die vormittags mit festen Zeiten und Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt werden können. Auch eine Unterstützung im Alltag, so dass ein Elternteil alleine einkaufen gehen kann, wäre hilfreich. Wichtig erscheint den Eltern auch der Kontakt zu Gleichaltrigen, um das soziale Miteinander zu fördern.
„Der Austausch war auch für uns von großer Bedeutung, damit wir sehen, in welchen Bereichen die Eltern dringend Hilfe benötigen. Mit dem Familienzimmer im Haus der Begegnung oder dem Generationenhaus in der Stadtgrabenstraße können wir kostenlos Räume zur Verfügung stellen und eine Basis schaffen“, sagt Inge Strauß, Leiterin des Amtes für Familie und Soziales.
Natascha Dittrich vom Jugendamt Karlsruhe stellte zudem die Inhalte der Frühen Hilfe vor, die der Landkreis Karlsruhe anbietet. Auch dorthin kann man sich wenden und eine Beratung sowie Unterstützung erhalten.
Ein weiteres Angebot ist der Aufbau eines betreuten kostenfreien offenen Treffs über das STÄRKE- Programm gemeinsam mit der Familienberaterin Ingrid Wiesler-Sartorius. So können sich die Eltern gegenseitig kennenlernen, Netzwerke untereinander aufbauen und Möglichkeiten finden, sich gegenseitig zu unterstützen und auch die Betreuung der Kinder gegenseitig übernehmen. Natürlich wird bei Bedarf auch auf spezielle pädagogische Themen eingegangen. „Ingrid Wiesler-Sartorius wird unterstützend erstmal dabei sein. Das Ziel ist es aber, dass die Eltern dadurch selbständig werden und zukünftig ihre Belange in den zur Verfügung gestellten Räumen selbst regeln können“, sagt Bettina Joa.
Der nächste offene Treff „Eltern helfen Eltern“ ist bereits im Dezember angedacht. Wer sich dafür interessiert, erhält alle weiteren Infos unter der Mailadresse [email protected]
Quelle: Stadt Bruchsal