Ein gehbehinderter Mann aus Sinsheim soll seine Krankenkasse mit Taxifahrten um über 300.000 Euro geschädigt haben.
Ein 55-jähriger Mann aus Sinsheim soll jahrelang auf Kosten seiner Krankenkasse mit dem Taxi von Sinsheim nach Mannheim gefahren sein. Die Fahrten waren im Rahmen einer regelmäßigen Behandlung im Universitätsklinikum gedacht. Diese nahm offenbar der Beschuldigte nicht wahr. Aufgrund dessen muss der Mann sich vor dem Landgericht Heidelberg verantworten. Laut dem SWR zog sich die Gerichtsverhandlung um einige Stunden, da sich der Angeklagte zum Gerichtstermin verspätete.
Behandlungstermine im Mannheimer Universitätsklinikum nie wahrgenommen
Dem Mann aus Sinsheim wurde aufgrund seiner Gehbehinderung des Hausarztes eine drei Jahre lange Dauerverordnung zur Krankenbeförderung ausgestellt bekommen haben. Diese nutze der Angeklagte auch, jedoch nicht für die angedachten Behandlung in einem Mannheimer Krankenhaus.
Wie die Gerichtssprecherin erklärte, sei der Betrug der Krankenkasse aufgefallen. Die Krankenkasse konnte eingereichte Rechnungen für die Taxifahrten feststellen, aber medizinische Behandlungen aus dem Krankenhaus wurden nie vorgelegt.
Der Angeklagte versicherte, er habe die Behandlungen im Mannheimer Universitätsklinikum stehts wahrgenommen. Das Gericht geht davon aus, dass der Mann im Zeitraum zwischen 2017 und 2020 nahezu täglich mit einem Taxi von Sinsheim nach Mannheim gefahren worden ist.
Über 300.000 Euro Schaden verursacht
Durch die vielen Taxifahrten summierte sich ein hoher Schaden. Laut der Krankenkasse entstand über die Jahre ein Gesamtschaden von rund 310.000 Euro. Mitte September wird für den 55-jährigen ein Urteil erwartet.
Informationsquelle: SWR