Bruchsal (PM) | Vor rund 150 Jahren ereignete sich im Bruchsaler Männerzuchthaus ein Vorfall, der weit über die Region hinaus für Aufmerksamkeit sorgte. Der Gefangene Johann Jakob Schwäble versuchte einen Ausbruch und legte hierzu Feuer im Innern des Gebäudes. Mit gestohlenen Schlüsseln irrte er dann durch das Gefängnis bis hoch auf das Dach. Dabei lieferte er sich auf seinem Weg in die Freiheit martialische Zweikämpfe mit dem Wachpersonal und auch mit anderen Häftlingen. Letzteren wurden Vergünstigungen zugesagt, falls sie den Flüchtenden zu Fall brächten. Und so geschah es dann auch. Schwäble stürzte im Kampf vom Gefängnisdach und erlag wenig später seinen schweren Verletzungen. Sein Leichnam kam, wie es damals üblich war, in die Heidelberger Anatomie. Sein Schädel fand später allerdings den Weg zurück nach Bruchsal. Warum, ist bis heute nicht bekannt.
Frau Dr. sc. hum. Sara Doll von der Universität Heidelberg hat sich mit dieser Geschichte beschäftigt und sie zum Anlass für einen Vortrag genommen, zu dem Stadtarchiv und Städtisches Museum Bruchsal herzlich einladen.
Am 27. April, 19 Uhr, spricht Dr. Doll im Sitzungssaal des Rathauses am Marktplatz zu dem Thema „‘Mit dem Tode ist alles aus.‘ Das Männerzuchthaus Bruchsal und die Anatomie im 19. Jahrhundert.“
Anmeldung unter [email protected]
Foto: Querschnitt Männerzuchthaus Bruchsal, Städtisches Museum Bruchsal
Quelle: Stadt Bruchsal