26.03. – 23.04.2023 im Wasserschloss Bad Rappenau
In der Ausstellung „ZEISING zeichnet RINGELNATZ“, die ab dem 26.03.2023 im Wasserschloss Bad Rappenau zu sehen sein wird, werden Illustrationen zu den Gedichten von Joachim Ringelnatz präsentiert.
Gedichte von Ringelnatz haben nicht nur Humor, sondern oft auch einen gesellschaftspolitischen Hintergrund mit Langzeitwirkung. Der Amorbacher Grafiker Gert Zeising hat sie illustriert und ihnen mit grafischen Elementen noch mehr Farbe eingehaucht. In seinen bildlichen Interpretationen zeigt Gert Zeising nicht nur die humoristische Seite Ringelnatz‘, sondern auch die sentimentalen Poesien, die den weniger bekannten, aber ebenso beeindruckenden Teil im Werk des Dichters ausmachen.
Der 1936 in Leipzig geborene Gert Zeising schöpft aus einem in fünf Jahrzehnten erworbenen, überreichen Fundus grafischer Mittel, die er in plakativen malerischen Arbeiten und fantasievollen Collagen ausbreitet. Gert Zeising studierte von 1955 bis 1958 an der Kasseler Bergkunstschule und machte dort seinen Abschluss. Prof. Halbey stellte die Arbeiten des Künstlers erstmals im Klingspormuseum Offenbach aus. Die Ausstellung im Bad Rappenauer Wasserschloss ist die 31. Einzelausstellung seiner Werke.
Hintergrund der Ausstellung:
Im 20. Jahrhundert lebten drei deutsche Dichter, die mit ihren Werken alle weiteren überragen. Gottfried Benn 1886 – 1957, Mascha Kaléko 1907 – 1975 und der älteste, Hans Bötticher, 1883 – 1934, der sich Joachim Ringelnatz nannte.
Hans Bötticher, der im 1. Weltkrieg 1917 zum Marineleutnant aufstieg, wurden von der Nazi-Regierung die Auftritte und Veröffentlichungen verboten. Anlässlich seines 50. Geburtstages luden zwei Freundinnen, Renée Sintenis und Asta Nielsen, Freunde des Dichters, in den Berliner Kaiserhof ein. Als Dank trug Ringelnatz einige seiner Gedichte vor. Das war sein letzter Auftritt. 1934 kam er ins Krankenhaus. Die Behandlungskosten des Mittellosen zahlten seine Freunde. Er starb am 17.11.1934 und ist auf dem Berliner Waldfriedhof beerdigt. Die Steinplatte trägt die Inschrift Joachim Ringelnatz. Sein poetisches Werk verwahrte seine Ehefrau, die er „Muschelkalk“ nannte. Sie veröffentlichte die gesammelten Gedichte des Joachim Ringelnatz „.. und auf einmal steht es neben dir“. Es sind 604 Gedichte, die im Verlag Büchergilde Gutenberg erschienen sind. Eine zweite Auflage seiner Gedichte wurde 1975 verlegt.
Die Ausstellung „ZEISING zeichnet RINGELNATZ“ wird am Sonntag, dem 26.03.2023, um 14 Uhr durch Gundi Störner, Vertreterin des Oberbürgermeisters, feierlich eröffnet. Der Künstler führt anschließend in seine Ausstellung ein. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen. Die Ausstellung ist anschließend bis 23.04.2023 an allen Sonntagen sowie am Ostermontag von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.