In China wurde Hanf schon 10.000 Jahre vor Christus angebaut. Zunächst diente der Hanfsamen als Nahrungsmittel. Später entdeckte man, dass man die Stiele brechen und die einzelnen Fasern heraustrennen kann und zur Herstellung von Papier, Fangnetzen und Textilien verwenden konnte.
„Die Erde des Hanfs und des Maulbeerbaums“ Die Blätter dieses Baumes dienten zur Seidenraupenzucht, aus deren Fäden die kostbaren Stoffe hergestellt wurden, welche sich nur die reichen und mächtigen leisten konnten. Die Armen trugen Kleidung aus Hanffasern. Im alten China war Hanf auch die erste Pflanze, die als Waffe diente (Siehe Video Arte Dokumentation unten).
Im Zweiten Weltkrieg stellte der Hanf auch eine kriegsentscheidende Bedeutung dar. Im Jahr 1942 lautete es von US-amerikanischer Seite „Hemp for Victory“. Das USDA (Landwirtschaftsministerium der USA) produzierte dieses Video, um amerikanische Bauern zu ermutigen, Hanf als Teil ihrer patriotischen Pflicht während des Krieges anzubauen.
Hanf eine bedeutende Handelsware im Kraichgau und weltweit
In ganz Europa und auch dem Rest der Welt waren Hanf und Waren welche aus Hanf hergestellt wurden, ein übliches Handelsgut.
Neben Hanf, Zuckerrüben und Hopfen erwies sich am Oberrhein der Anbau von Tabak als sehr einträglich. Im Großherzogtum Baden wurden 1885 ca. ein Viertel aller deutschen Zigarren hergestellt. Der Anteil der badischen Anbaufläche an jener des gesamten Reichsgebietes stieg von 1871 bis 1913 von gut 31% auf über 42%.
Mit seinen fruchtbaren Lössböden und den zahlreichen Wasserläufen bietet der Kraichgau optimale naturräumliche Gegebenheiten zum Anbau von Pflanzen jeglicher Art.
Zur Textilverarbeitung wurden Flachs, Hanf und Krapp kultiviert. Segel, Flaggen, Seile und auch Uniformen wurden im 17. Jahrhundert aus Hanffasern hergestellt. Kleidung aus Hanf ist auch heute wieder beliebt und begehrt.
Der Kraichgau zählt zu den Kornkammern Süddeutschlands. Auch Obst- und Weinanbau sowie der Anbau von Kartoffeln, Zuckerrüben wurde durchgeführt. Insbesondere mit dem Tabakanbau und der Gründung zahlreicher kleiner Zigarrenfabriken im Kraichgau konnten die ansässigen Bauern im 19. Jahrhundert der vorherrschenden Armut in weiten Teilen der Gegend entfliehen.
Die Vorteile der Hanfpflanze liegen in ihrem niedrigen Wasserbedarf und ihrer Robustheit. Sie benötigt keiner Herbizide oder Pestizide. Hanf braucht auch keinen Dünger.
Nahrung und Lebensmittel, Heilmittel und medizinisches Produkt
Der Hanf diente in den Klöstern des Mittelalters neben Lein und Mohn als Fettlieferant und war in Form von Hanfbrei eine verbreitete Fastennahrung. Somit lässt sich feststellen, dass Hanf während der Fastenzeit als alternatives Lebensmittel verwendet wurde.
Hildegard von Bingen soll bereits im 12. Jahrhundert die medizinische Verwendung von Hanfpflanzen beschrieben haben.
Knaster aus Hanfblüten waren mal im Trend der Zeit, heute sind es CBD Produkte.
Heutzutage finden sich eine reichhaltige Anzahl von Hanfprodukten und im besonderen CBD Produkte am Markt. Zu diesen zählen CBD Blüten, CBD Tropfen und CBD Kapseln.
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Arte Dokumentation – Etwas ältere Doku, leider in mäßiger Bild- und Tonqualität, dafür Inhalts-stark und sehr informativ.
Arte Reportage aus dem Jahr 2021
https://youtu.be/Dq2L5rcjxYw
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