Gedenkfeier der Klasse 9 des Ottheinrich-Gymnasium Wiesloch – „Internationaler Gedenktag Holocaust“
Außergewöhnlich, wie sich die Jugend Gedanken macht über ein dunkles Thema in unserer Geschichte.
Am Donnerstagmorgen hatten wir die Gelegenheit bei einer kleinen Gedenkfeier dabei sein zu dürfen!
OB Dirk Elkemann reflektierte zu Beginn der Gedenkstunde über seine persönlichen Erlebnisse mit Überlebenden des Holocaust. Unter anderem erzählte er eine Geschichte der Namensgeberin der Wieslocher Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule! Wie es ihr gelungen ist, die Grausamkeiten der NS-Zeit zu überleben! Zu dieser Zeit noch ein Kind und mit einem unbändigen Überlebenswillen gab sie vor Schifferklavier spielen zu können, um in das „Lager-Orchester“ zu kommen! Sie hatte nur wenig Klavierkenntnisse und sollte einen damaligen Schlager „Bel-ami“ vorspielen! Etwas Übung gestand man ihr zu und tatsächlich hatte sie es geschafft den Test zu bestehen, vielleicht der Überlebensgrund.
Die Klasse selbst hatte sich zu Aufgabe gemacht Biografien „Wieslocher Bürger“, die auf Grund ihrer Abstammung deportiert wurden, in Lager wie „Auschwitz“, „Bergen-Belsen“, „Hadamar“ oder wie sie alle hießen, gebracht wurden.
Nur einige wenige haben diese Lager überlebt!
Solche unmenschlichen Gräueltaten dürfen sich nicht wiederholen deshalb werden solche Gedenktage immer daran erinnern. Wochenlange Vorbereitung und Auseinandersetzung mit diesem Thema, brachte einen selbst produzierten Film hervor, der deutlich zeigte, wie tief die Gedanken der jungen Menschen gründen, sehr beeindruckend für uns!
Es war eigentlich eine „pantomimische Vorführung“ in der Mensa geplant, die aber der derzeitigen Lage zum Opfer fiel.
Eine der beiden Klassen ist in einer „Quarantäne-Situation“, deswegen wurde die Gedenkstunde in einem Klassenzimmer durchgeführt, eigentlich schade für die gemachte Arbeit und Mühe.
Dennoch eine denkwürdige Stunde! Eine ähnliche Veranstaltung fand kurz darauf in der Realschule statt, wo Bürgermeister Ludwig Sauer die Stadt Wiesloch repräsentiert hat. Auch hier ist die Vergangenheitsbewältigung allezeit gegenwärtig! Es ist nun mal Geschichte, die man nicht vergessen sollte.
Wir haben mehrfach solche Gedenk und Erinnerungs – Veranstaltungen begleitet und werden immer wieder damit konfrontiert. Es muss ja nicht ständig zu Thema gemacht werden, sollte aber in den Köpfen haften bleiben!
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