Bleiben Sie informiert  /  Freitag, 19. April 2024

Informationen von Hier

Termine, Adressen, Vereine,
Lokalpolitik, Berichte und
Wirtschaftsinformationen

Direkt zur Redaktion

redaktion@kraichgau-lokal

Aktuelle Nachrichten und Berichte aus dem Kraichgau

Nadelwälder des Rhein-Neckar-Kreises leiden unter der Borkenkäfer-Plage

31. August 2018 | Allgemeines, Das Neueste, Leitartikel, Orte, Photo Gallery

Nadelwälder des Rhein-Neckar-Kreises leiden unter der Borkenkäfer-Plage
 Bereits mehr als 15 000 Kubikmeter Käferholz angefallen

 Wer seinen Blick aufmerksam auf die Hänge des Neckartals und seiner Seitentäler richtet, kann sie überall entdecken: rote statt grüne Baumkronen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass der Borkenkäfer auch vor den Wäldern im Rhein-Neckar-Kreis nicht Halt macht. Sind die Kronen der Fichten rot gefärbt und der Baum abgestorben, ist es allerdings schon zu spät und die Käfer sind wahrscheinlich bereits auf dem Weg zum nächsten gesunden Baum, heißt es in einer Mitteilung des Kreisforstamtes.

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen die frisch befallenen Bäume daher erkannt, umgehend eingeschlagen und entrindet oder aus dem Wald gefahren werden. Ist dies nicht möglich, werden die Polter mit einem Insektizid behandelt, bei dessen Kontakt die Käfer eingehen. „Allein im Staatswald des Rhein-Neckar-Kreises sind bis dato bereits circa 15 000 Kubikmeter Käferholz angefallen – und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht“, bedauert der Leiter des Kreisforstamts, Dr. Dieter Münch: „Mit diesem Holz hat niemand gerechnet – es fällt  ungeplant an und muss aufgrund seiner Qualität und der aktuellen Marktlage auch zu einem niedrigeren Preis verkauft werden.“
Doch wie kommt es zu einem derart explosionsartigen Anstieg befallener Bäume? Der diesjährige „Jahrhundertsommer“ mit außergewöhnlich hohen Temperaturen und sehr wenig Niederschlägen schwächt einerseits die Abwehrkräfte der Bäume in hohem Maße, andererseits begünstigt er die Entwicklung des Buchdruckers (so der genaue Name des Borkenkäfers) dergestalt, dass zum aktuellen Zeitpunkt die dritte Generation schon kurz vor dem Ausflug steht.
Forstrevierleiter: „Kontrollaufwand ist beträchtlich“
Normalerweise schafft sie es gerade noch vor dem Herbst, wenn die Temperaturen unter 15 Grad sinken – oder gar nicht mehr. So konnten aus einem einzigen Käferpaar bis dato bereits eine Million Käfer entstehen. „Diesem Ansturm sind die Bäume einfach nicht mehr gewachsen“, erklärt Forstrevierleiter Rüdiger Dehn aus dem Revier „Neckarberg“. Auch er ist seit Wochen damit beschäftigt, befallene Bäume zu suchen und zu kennzeichnen. „Der Kontrollaufwand ist deshalb beträchtlich, weil wir zu jedem potenziellen Baum hinlaufen müssen, um die Anzeichen des Borkenkäferbefalls zu erkennen“, erläutert er. Eindeutige Indizien sind das feine Bohrmehl, das am Stamm herunterrieselt, abfallende grüne Nadeln sowie die vom Specht bearbeitete Rinde. Und das alles bei immer noch grüner Krone. Die befallenen Waldbereiche werden „Käfernester“ genannt und sind über das gesamte Revier verteilt. Auch das macht die Kontrolle nicht einfacher 
Für das gesamte Kreisgebiet gibt es mittlerweile eine Karte, auf der die möglichen Befallspunkte eingezeichnet sind. Zum jetzigen Zeitpunkt sind das bereits 450 Stellen – und täglich kommen neue dazu.  Dabei kommt es vor, dass an einem Punkt nur 10 Bäume betroffen sind, an einem anderen 200. Die gekennzeichneten Bäume werden so schnell wie möglich aufgearbeitet. Auch hier arbeiten alle verfügbaren Kräfte Hand in Hand. Seien es die eigenen Forstarbeiter mit der Rückemaschine oder die unterschiedlichsten forstlichen Unternehmen, zum Teil mit schlagkräftigen Aufarbeitungs- und Rückemaschinen. 
Der Schaden für die heimischen Nadelwälder ist auf alle Fälle groß: besonders in den reinen Fichtenbeständen, wo nach der Aufarbeitung der befallenen Bäume überhaupt kein Wald mehr steht. Aber auch dort, wo die Fichten mit anderen Baumarten gemischt sind, wird in Zukunft die Fichte schlichtweg fehlen.

Weitere Informationen zum Thema erteilen die Revierleitungen vor Ort oder das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises (Telefon 06223 / 866536-7600, E-Mail: [email protected]).

Zugesandt von LA Rhein-Neckar-Kreis 

Das könnte Sie auch interessieren…

Eppingen feiert den Frühling!

Zunftbaumfest am 27. April / Verkaufsoffener Sonntag am 28. April Wenn die Eppinger Kraichgaumeister und Handwerker des HGV den Zunftbaum am Marktplatz aufstellen, wird offiziell der Frühling in der Fachwerkstadt eingeläutet. Den Auftakt bildet das Zunftbaumfest am...

Neue Ermittlungen im Mordfall um Manuela Kreis

Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Heidelberg die Ermittlungen in einem seit dem 13. September 1995 ungelösten Mordfall um die damals 16-jährige Manuela Kreis wiederaufgenommen. Die Ermittlerinnen und Ermittler haben...

Saisonstart mit dem RadGuides: Touren im Kraichgau und Umgebung

RadGuides Rhein-Neckar: Saisonstart am Wochenende 20./21. April mit Touren in Neckargemünd, in Ladenburg und im Kraichgau Ab jetzt heißt es wieder strampeln und staunen: Am Wochenende 20./21. April bieten die RadGuides Rhein-Neckar zum Einstieg in die Saison gleich...

Hier könnte Ihr Link stehen

Kraichgau – Veranstaltungen / Gewerbe

Werbung

Hier könnte Ihr Link stehen

Themen

Archiv

Archive

goldankauf wiesloch bei heidelberg
goldankauf kraichgau